APA - Austria Presse Agentur

Deutsches Kartellamt ermittelt gegen Amazon

Einbehaltene oder verzögerte Zahlungen, Kontosperrungen oder intransparente Kündigungen: Die Liste von Vorwürfen gegen den Internetriesen Amazon ist lang. Nun hat das deutsche Bundeskartellamt nach massiven Beschwerden ein Missbrauchsverfahren gegen Amazon eingeleitet.

Konkret geht es um das Verhalten des weltgrößten Online-Unternehmens gegenüber Händlern auf dem deutschen Marktplatz " amazon.de". Dabei seien mögliche missbräuchliche Geschäftspraktiken auf dem Prüfstand, teilte das Bundeskartellamt am Donnerstag mit. Der österreichische Ableger gehört zum Unternehmen in Deutschland. Wenn man von Österreich aus bei dem Onlinehändler einkauft und "amazon.at" eingibt, wird man zu "amazon.de" umgeleitet.

"Amazon ist selbst der größte Online-Händler und das Unternehmen betreibt den mit Abstand größten Online-Marktplatz in Deutschland", sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, in Bonn. Viele Händler und Hersteller seien beim Vertrieb im Internet auf die Reichweite des Amazon-Marktplatzes angewiesen.

Das Kartellamt prüft nun, ob Amazon seine Doppelrolle zulasten der Marktplatz-Händler ausnutzt. Ziel sei es, die Geschäftsbedingungen und Verhaltensweisen von Amazon gegenüber den Händlern umfassend zu untersuchen, hieß es.