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Gegen Stress im Job häufiger "Nein" sagen

Dass das Wort "Nein" existiert, scheinen viele Beschäftigte während der Arbeitszeit zu vergessen. Noch ein Aufgabe? Natürlich, kann ich machen. Und dies noch? Wird erledigt! Was sich zunächst gut anfühlt - das Gefühl, gebraucht zu werden und wichtig zu sein -, kann schnell umschlagen. In Stress als Folge von Überlastung, wie die Psychologin und Karriereberaterin Madeleine Leitner sagt.

Hoher Blutdruck, Magen- oder Kopfschmerzen, chronische Reizbarkeit seien körperliche Symptome dafür. Schlimmstenfalls drohe ein Burn-out. Es ist also für die Gesundheit wichtig, auch einmal "Nein" zu sagen. Nicht ratsam sind allerdings platte und unsachliche Reaktionen. "Bei Vorwürfen gehen die Ohren zu", sagt Leitner. Daher rät sie, sich eine Strategie zu überlegen. Wichtig beim Vorgehen: zunächst Verständnis gegenüber dem Problem der Kollegen oder Vorgesetzten zeigen. Anstatt nun, wie sonst, brav "Ja" zu sagen, sollte man aber auch die eigene Position darlegen. So hilft etwa der Verweis, dass andere wichtige Aufgaben liegen blieben.

Aber warum fällt vielen Menschen das Nein-Sagen so schwer? Die Expertin nennt mehrere mögliche Ursachen. Viele Klienten, die sie betreut, haben schlicht Angst um ihren Job. Eine anderer Grund ist die Unternehmenskultur: Wenn alle stets länger bleiben und ohne Widerstand immer mehr Aufgaben übernehmen, dann sei es schwer, dort auszuscheren. "Das erfordert Mut."

Eventuell liegt die Ursache auch in der Erziehung. Wenn Vater und Mutter stets auf Pflichtbewusstsein gepocht haben, zeigt sich das mitunter auch am Arbeitsplatz - durch pflichtschuldigen Gehorsam bis zur Selbstaufgabe.