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Die Wohnungssuche in Wien ist das Letzte

Zu teure Mieten, zu viele Befristungen, zu hohe Maklergebühren: Der Wohnungsmarkt ist vor allem für junge Menschen schwierig.

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Nun beklagt auch die Arbeiterkammer die Mietsituation für junge Menschen in WienGestützt wird die Kritik auf Ergebnisse einer Umfrage, die die AK unter rund 500 Wienerinnen und Wienern bis 35 Jahre durchführen hat lassen. Demnach war es für 60 Prozent der Teilnehmer schwierig, eine passende Wohnung zu finden.

84 Prozent der Befragten nannten hohe Mietpreise als Grund für die Probleme bei der Wohnungssuche. 36 Prozent führten außerdem die schlechte Qualität der Objekte an, 34 Prozent ärgerten sich über die aus ihrer Sicht zu teuren Maklerprovisionen, fasste Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik in der AK Wien, Teilresultate der Studie des Instituts für empirische Sozialforschung (IFES) zusammen. Befragt wurden Wienerinnen und Wiener, die in den vergangenen fünf Jahren einen Mietvertrag abgeschlossen oder eine Befristung verlängert haben.

Mieten im Privatbereich am höchsten

Dass der Zins bei privaten Vermietungen zu hoch ist, schließt Ritt auch aus der Tatsache, dass sich laut Studie knapp 60 Prozent für Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen entschieden haben. Bei Familien mit Kindern liege dieser Anteil sogar bei 77 Prozent, so Ritt in einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Angeschaut hat man sich folglich auch die Kosten für eine 72-Quadratmeter-Wohnung - also für jene Durchschnittsgröße, die die Umfrageteilnehmer angaben. Demnach kostet eine Gemeindewohnung "kalt" - also mit Betriebskosten, aber ohne Warmwasser, Strom und Heizung - 540 Euro pro Monat. Im Genossenschaftssektor sind es an die 600 Euro, im Privatbereich allerdings mehr als 790 Euro.

Wohnen als Luxus

"Wohnen ist ein Luxus geworden, den sich viele nicht mehr leisten können," so AK-Präsidentin Renate Anderl. Es sei ganz dringend nötig, im Mietbereich gesetzliche Reparaturen vorzunehmen, sah sie vor allem die Bundesregierung in der Pflicht. Die Arbeiterkammer habe bereits einen Fünf-Punkte-Plan präsentiert, der einen "Wohnbonus" vorsieht. Dabei sollen zehn Prozent der Wohnkosten und maximal 500 Euro von der Einkommenssteuer abgesetzt werden können.