APA - Austria Presse Agentur

Vorwerks neuer Thermomix erhitzt die Gemüter

Der neue Thermomix TM6 von Vorwerk macht Schlagzeilen: Nicht wegen seiner neuen Funktionen, sondern weil Käufer des Vorgängermodells sich durch den überraschenden Modellwechsel bei dem über 1.000 Euro teuren Luxus-Küchengerät ausgetrickst fühlen.

In den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter machten sie ihrem Ärger in den vergangenen Tagen Luft. Die Reaktion von Vorwerk auf den Unmut der Kunden fällt allerdings eher verhalten aus. "Wir bedauern, dass einige unserer Kunden verärgert sind", hieß es im Unternehmen.

Der Auslöser des Streits: Rund fünf Jahre nach der Einführung des Thermomix TM5 hatte überraschend das Nachfolgemodell TM6 vorgestellt. Das 1.359 Euro teure Edel-Küchenaccessoire bietet eine Reihe neuer Funktionen vom Vakuum-Garen, über das Garen bei Niedrigtemperaturen bis zum Anbraten. Der Thermomix sei damit "in eine noch höhere Kochliga aufgestiegen", warb Vorwerk.

Das neue Gerät ist für Vorwerk von enormer Bedeutung. Jahrelang war der Thermomix der größte Wachstumstreiber bei dem Wuppertaler Unternehmen. Doch brachen die Verkaufszahlen des alten Modells zuletzt ein. Allein 2017 ging der Thermomix-Umsatz um fast 13 Prozent zurück.

Bei den Kunden stieß die Ankündigung dennoch nicht auf ungeteilte Begeisterung. Vor allem Kunden, die in den vergangenen Monaten noch eines der teuren alten Geräte gekauft hatten, ärgerten sich über den Coup. Eine Kundin klagte etwa: "Warum werden Kunden bei der Bestellung nicht darauf hingewiesen, dass in den nächsten Monaten ein neues Modell erscheint?!". Und fügt dann noch hinzu: "Mein 8 Wochen alter Tm5 war mein erstes und letztes gekauftes Produkt von euch." Eine andere Thermomix-Besitzerin meinte: "So geht man nicht mit seinen Kunden um."

Vorwerk bietet bisher nur Kunden, die zwischen dem 20. Februar und dem 8. März einen Thermomix gekauft haben, einen Wechsel auf das Nachfolgemodell an und will darüber offenbar auch nicht hinausgehen. "Eine Änderung dieser Regelung ist nicht vorgesehen", betonte das Unternehmen. Generell sei bei einem Modellwechsel eine Übergangsphase nicht zu vermeiden. Und egal wann man einen Gerätewechsel ankündige, immer werde es einige Kunden geben, die kurz zuvor ein neues Gerät erworben hätten und deshalb enttäuscht seien.