Wie in vielen Ländern Europas ist auch in Österreich die „Legalisierung“ von Glücksspielen ein großes Thema, denn in der Glücksspielbranche ist auch für die Staatskasse Geld zu holen, während die Spieler online Casino spielen. Die österreichischen Behörden haben zwar mit der Casinos Austria AG offiziell einen legalen und lizenzierten Anbieter, sie bitten aber auch EU-Spielotheken zur Kasse. Welche Verdienste das Land generiert und wie es vom Glücksspiel partizipiert, wird hier genauer erläutert.
Der Staat als großer Gewinner – die Millionen rollen in Österreich
Wer heute zockt, hofft natürlich auf einen großen Gewinn. Einer, der niemals hoffen muss, ist der österreichische Staat. Hier gibt es kein „Glück oder Pech“, denn jeder eingesetzte Euro bringt auch der Staatskasse Nachschub. Die geltenden Gesetze sind im sogenannten Glücksspielgesetz (GSpG) festgelegt, hier ist auch die Besteuerung festgeschrieben.
Alle Inhaber der österreichischen Konzession (A und B – Lizenz) müssen Steuern bezahlen. Wie hoch der Steuersatz ausfällt, ist in § 17 des GSpG geregelt. Je nach Ausspielungsart fallen unterschiedliche Steuersätze an. Nachfolgende Regelungen wurden getroffen und stellen eine wichtige Einnahmequelle für den Staat dar:
- Lotterien, Zusatzauslosungen und Toto: Die Besteuerung der Bruttospielerträge kann bis zu 43,5 % betragen.
- Sofortlotterien: Auf Rubbellose und Brieflose wird ein Steuersatz von 33,5 % erhoben.
- Online-Glücksspiel der Casinos Austria: Die Bruttospielerträge müssen mit 40 % versteuert werden.
Die Bruttospielträge des österreichischen Glücksspiels halten sich konstant bzw. steigen weiter an. In den Geschäftsjahren 2019 bis 2021 kam es aufgrund der Corona-Pandemie zwar zu einem merklichen Rückgang (ab 2020), die Prognosen für die Zukunft sehen aber einen Anstieg der Bruttospielerträge und damit der staatlichen Einnahmen voraus!

Casinos Austria
Aber nicht nur im digitalen Glücksspiel sind die Steuereinnahmen für das Land ein Segen, auch wenn es um Lotterien geht, partizipiert der Staat. In Österreich gehört die Casinos Austria zu einem der treuesten Steuerzahler mit immensen Einnahmen für das Land. So brachte das Geschäftsjahr 2021 dem Staat eine Steuerzahlung von 616,70 Millionen Euro ein, berechnet aus einem Bruttospielertrag von rund 1,17 Millionen Euro.
Besteuerung von Gewinnen – müssen Glücksspieler in Österreich zahlen?
Ein Gewinn im Online Casino ist ein Segen für den Zocker, aber was passiert dann mit dem Geld? Hält der Staat noch einmal die Hand auf oder gehört das Geld dem Gewinner? Tatsächlich sind Lotterie- und Glücksspielgewinne in Österreich steuerfrei und damit „netto“. Das liegt daran, dass auf die Bruttospielerträge bereits Steuern abgeführt wurden, von denen der Staat profitiert hat.
Eine Ausnahme stellen sogenannte Berufsspieler dar, die ihre Haupteinnahmen aus Glücksspiel (Poker) beziehen. Sobald die Finanzbehörden die Einstufung zum beruflichen Zocker vorgenommen haben, müssen Gewinne versteuert werden. Sie fallen dann unter das Einkommenssteuergesetz.
Das Einkommensteuergesetz in Österreich wird im nachfolgenden Video noch einmal detaillierter behandelt:
Auch zusätzliche Gewinne, die auf Basis eines Lotto- oder Glücksspielgewinns generiert werden, unterliegen der Besteuerungspflicht. Legt ein Lottogewinner beispielsweise einen Teil des Gewinnes an oder spekuliert an der Börse, fällt auf die Rendite die typische Steuerzahlung an. Lediglich der Nettogewinn bleibt von der Steuer befreit!
Die Glücksspielabgabe für andere Glücksspiele außerhalb der Casinos Austria
Auch für Angebote, die nicht aus staatlicher Hand stammen, gibt es die sogenannte Glücksspielabgabe, die bei Ausspielungen aus dem Inland heraus erfolgen muss. Sie wird unter anderem in folgenden Fällen fällig:
- Turniere: Poker und andere inländische Ausspielungen werden mit 16 % besteuert. Dabei wird der mögliche Gewinn als Berechnungspunkt genutzt.
- Elektronische Lotterien ohne österreichische Konzession: Eine inländische Teilnahme an digitalen Lotterien bei Anbietern im Ausland wird mit einem Steuersatz von 40 % besteuert. Darunter fallen auch Internetglücksspiele, die nicht bei einem Anbieter mit österreichischer Lizenz durchgeführt werden.
- Glücksspielautomaten bei ausländischen Anbietern: Digitale Slots, die nicht der Casinos Austria zuzuordnen sind, werden mit 30 % (entsprechend der Bruttospieleinnahmen) besteuert.
- Glücksspielautomaten in landbasierten Einrichtungen: Hier erfolgt eine Glücksspielabgabe in Höhe von 10 %.
Indirekte Benefits für den Staat durch die Glücksspielindustrie
Die Casinos Austria in Österreich beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter und generiert damit wirtschaftliches Wachstum. Die angestellten Personen des Glücksspielunternehmens zahlen ihrerseits Einkommensteuer und unterstützen so den Staatshaushalt. Durch das regelmäßige Einkommen wird außerdem die Kaufkraft der Personen gestärkt, was wiederum Einfluss auf die Wirtschaft hat.
Durch den Betrieb lokaler Glücksspielstätten werden Konsumenten gezielt in wirtschaftlich rentable Regionen gelockt, was zusätzliche Einnahmen bedeuten kann. Allerdings ist die Bedeutung der landbasierten Spielhallen deutlich zurückgegangen. Von Relevanz sind lediglich die 12 renommierten Häuser der Casinos Austria, da sie auch als Anziehungspunkt für Touristen gelten. Durch mehr Besucher aus dem Ausland werden die staatlichen Einnahmen wiederum gesteigert.
Touristen nutzen Übernachtungsangebote, Gastronomie und touristische Angebote, was wiederum die Einnahmen erhöht und damit auch die Steuerzahlung an den Staat.
Sportwettenmarkt bringt zusätzliche Einnahmen für Österreich
Die Anbieter Österreichs werben damit, dass Nutzer steuerfrei wetten können. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Einnahmen für den Staat gibt. Die Wettumsatzsteuer wird durch den Wettanbieter direkt an den Staat abgeführt, beträgt allerdings nur zwei Prozent. Ein Punkt, der häufig zu Kritik führt, denn die Steuerlast ist für Lotterieangebote deutlich höher.
Die Sportwette gilt in Österreich nicht offiziell als Glücksspiel, daher sind die Steuereinnahmen nicht mit der Höhe des klassischen Gamblingmarkts zu vergleichen. Zu berücksichtigen sind allerdings Konzessionsabgaben, die Wettunternehmer entrichten müssen. Zwar wird hier eine klassische Glücksspiellizenz erforderlich, je nach Bundesland benötigen Anbieter jedoch die Wettlizenz.
Hinzu kommen klassische Steuerarten wie die Körperschaftsteuer, die Anbieter auf ihre Gewinne entrichten müssen. Verglichen mit sämtlichen anderen Glücksspielarten sind die Einnahmen durch Sportwetten jedoch gering. Eine Besteuerung von Gewinnen erfolgt nicht, Österreicher dürfen ihre Wetteinnahmen vollständig behalten (sofern sie nicht als berufliche Wetter eingestuft werden).
Fazit: Alkohol, Tabak und Glücksspiel – für den Staat ein Segen
Oft wird mit Skepsis auf die Steuereinnahmen des Landes durch Vergnügungsmöglichkeiten und Suchtmittel geblickt. Zigaretten und Alkohol bringen dem Staat viel Geld ein und das trifft auch auf das immer moderner werdende Glücksspiel zu. Auf Kosten der Bürger? Denn immerhin droht auch beim Glücksspiel die Gefahr einer Sucht. Tatsächlich ist die Regulierung des Marktes zwingend erforderlich, um Steuereinnahmen und Spielerschutz miteinander zu vereinen. Österreich ist hier auf einem guten Weg und schielt mit Interesse Richtung Deutschland. Gut vorstellbar, dass eine weitere Regulierung in Österreich erfolgen wird, die dann sogar noch mehr Steuereinnahmen generieren kann.