"Barbie": Was hat es mit der Allan-Puppe auf sich?

Allan von Barbie: Warum nun alle seine Puppe kaufen wollen
Etliche Barbies, etliches Kens, aber nur ein Allan. Wer ist das eigentlich und wieso steigt der Marktwert seiner Puppe?

Schon Wochen zuvor und spätestens seit Kinostart des "Barbie"-Films sieht die Welt pink. "Hi Barbie", "Hi Ken": In dem Hollywood-Streifen begrüßen sich unzählige Barbies und Kens am Strand vom Barbie-Land. Doch dann fällt ein anderer Name – Allan – und man hält förmlich den Atem an. Die Endlosschleife an gleichen Namen wird abrupt unterbrochen.

Wer jene Figur ist, welche Rolle sie spielt und warum Allan-Puppen nun für horrende Preise versteigert werden, erfährst du hier. 

Wer ist Allan im "Barbie"-Film?

Gespielt wird die Rolle des Allan von dem kanadischen Schauspieler Michael Cera. Er ist ein Freund des stereotypisch dargestellten Kens, der im Film von Ryan Gosling verkörpert wird. Etliche Kens spazieren durchs Barbie-Land, Allan hingegen gibt es nur einmal. Damit symbolisiert er die Einzigartigkeit, aber auch die Andersartigkeit.

Im Interview mit "Acess Hollywood" wird Cera gefragt, was einen Allan ausmacht. Der Schauspieler erklärt: "Jemand, der sich wahrscheinlich gerne in der Ecke versteckt. Allan fordert nicht zu viel von einem oder von der Fantasie. Er ist sozusagen einfach präsent. Jemand, der nicht zu sehr darüber nachdenken will, was er tut."

Was hat es mit der Allan-Barbiepuppe auf sich?

Allan ist jedenfalls keine neue Figur, die eigens für den "Barbie"-Film kreiert wurde. Der Charakter existiert schon etliche Jahre in der Geschichte einer der berühmtesten und meistverkauften Puppen der Welt, wie unter anderem bei "Barbie Wiki" nachzulesen ist. Laut "HuffPost" wurde 1964 erstmals eine Allan-Puppe als Kens bester Freund von dem US-amerikanischen Spielzeughersteller Mattel auf den Markt gebracht. 

Barbie, Ken und Allan - daher stammen ihre Namen

Genau wie bei Barbie und Ken wurde auch Allan nach einem Familienmitglied der Mattel-Mitbegründerin und "Mutter der Barbie-Puppe" Ruth Handler benannt. Der Name Barbie geht zurück auf Handlers Tochter Barbara, Ken wurde nach dem Sohn (Kenneth) der Unternehmerin benannt und Allan hieß der Schwiegersohn. Allan war jedoch nicht annähernd so ein Verkaufsschlager wie Ken. Nur wenige Jahre später (1966) wurde die Produktion der Allan-Puppe eingestellt.

Ken & Allan: Gerüchte um homosexuelle Beziehung

Das lag nicht nur an den mauen Verkaufszahlen, sondern auch an den Gerüchten, Ken und Allan würden sich etwas zu nahe stehen, wie "HuffPost" berichtet. Mattel nutzte die Tatsache, dass sich die beiden Männerpuppen die Kleider teilen können, als Verkaufsargument. Wie einem Bericht von "Attitude" zu entnehmen ist, führte dies aber auch zu Mutmaßungen, die beiden hätten eine homosexuelle Beziehung. 

1991 wurde der Name von Kens bestem Freund auf Alan abgeändert und die Puppe wurde erneut auf den Markt gebracht. Nun aber an der Seite einer Frau namens Midge, der Freundin von Barbie. Die einfache Milchmädchenrechnung lautete damals wohl: Mann + Frau = weniger Spielraum für Gerüchte rund um Homosexualität. Zu Beginn der 2000er gab es allerdings eine umstrittene Version von Alan und Midge.

Die Besonderheit: Midge war schwanger und hatte einen abnehmbaren Bauch, unter dessen Wölbung sich eine Baby-Figur versteckte. Walmarkt beispielsweise stellte den Verkauf der beiden Puppen kurz vor Weihnachten ein, da einige Eltern einen Anstieg von Teenie-Schwangerschaften befürchteten. Erneut versank Allan beziehungsweise Alan in der Versenkung und stand seit jeher im Schatten seines Freunds Ken.

Allan-Puppen für bis zu 300 US-Dollar versteigert

Die Rolle des Einzelgängers wird auch im Barbie-Film thematisiert. Allans Nahbarkeit, seine Normalität sowie dieses Gefühl, welches er vermittelt, dass man sich in der Gesellschaft oft fehl am Platz fühlt, machen ihn sowohl zum Publikumsliebling als auch zum stillen Helden. 

Der Hype, den der "Barbie"-Film erzeugt hat, in Kombination mit den Besonderheiten in der Geschichte der Allan-Puppe ließen jene zum Sammlerstück werden. Und das wirkt sich auch auf den Marktwert der Spielzeugpuppe aus dem Jahr 1964 aus. Wie einem Bericht der "Daily Mail" zu entnehmen ist, werden die Puppen auf Verkaufsplattformen wie ebay derzeit für bis zu 300 US-Dollar (umgerechnet rund 270 Euro) gehandelt.

Sieht ganz so aus, als wäre Allans Zeit nun endlich gekommen.

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