Ist DIESER beliebte Sommerdrink krebserregend?

Mehrere Gläser mit Aperol Spritz
Im Netz verbreitet sich das Gerücht, dass Aperol Spritz krebserregend sein soll. Stimmt das wirklich?

Ein Aperol Spritz mit Prosecco im Stadtcafé zu genießen, gehört für die meisten von uns zu einem erholsamen Wochenende dazu. Vor allem im Sommer lädt der orangefarbene Drink zum Schlemmen ein. Doch auf Social Media äußern immer mehr User:innen ihre Bedenken über den Drink, denn immerhin soll dieser krebserregend sein! 

Ist Aperol Spritz krebserregend? 

Vor allem die synthetische Farbstoffe im Likör sollen krebserregend sein. Das betrifft vor allem die Farbstoffe E 110 (Gelborange S) und E 124 (Cochenillerot A), diese werden auch als Azofarbstoffe bezeichnet. 

Wie "Netdoktor" berichtet, wird beispielsweise Gelborange S auch in Lebensmitteln wie Senf, Marmeladen, Kuchen, Knabbergebäck aus Kartoffeln (gesalzen) oder Fleisch-/Fischersatzprodukten verwendet. Der Farbstoff wird als "bedenklich" eingestuft und kann bei "entsprechend veranlagten Menschen" Pseudoallergien auslösen, unter denen man Unverträglichkeitsreaktionen versteht. Dies kann in Form von Nesselsucht, Hautödemen oder Asthma auftreten. 

  • Zudem steht der Stoff unter Verdacht, dass er vor allem bei Kindern Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörungen (ADHS) verursachen kann. 
  • Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat daher den täglichen Höchstkonsum von vier auf ein Milligramm E 110 pro Kilogramm Körpergewicht heruntergesetzt. 
  • Eine Studie an Ratten aus dem Jahr 2022 zeigt, dass ein erhöhter Verzehr von E 110 bei den Tieren zu einem erhöhten Angstverhalten und einem Verlust des räumlichen Gedächtnisses. Bei der normalen Tagesdosis wurde keine erkennbare Wirkung auf die Ratten wahrgenommen. Jedoch ist die Studienlage dazu noch äußerst dünn und erfordert noch weitere ausführlichere Tests.

Der Farbstoff E 124 wird laut "Deutsches Zusatzstoff Museum" vor allem in Süßigkeiten, Desserts, Lachsersatz und Getränken angewendet. Aber auch als Käsebezug oder für die Färbung von Kosmetika, Medikament oder Textilien. Untersuchungen zufolge kann es das Fell von Versuchskaninchen rosa färben, bei Menschen treten selten Pseudoallergien auf. Auch hier geht man davon aus, dass der Stoff die Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen kann. Laut EFSA sollte man einen täglichen Höchstkonsum von 0,7 Milligramm E 124 pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. 

Sollte man auf Aperol Spritz verzichten? 

Wie "ZDF" erklärt, kann eine Person laut Verbraucherzentrale täglich bis zu "490 ml Aperol konsumieren, ohne die empfohlenen Grenzwerte zu überschreiten". Das wären acht Gläser des Sommergetränks. Die Rechnung bezieht sich vor allem darauf, wenn man davon ausgeht, dass der Farbstoff E 124 bis zu 100 Milligramm pro Liter im Aperol enthalten sein kann. 

Zwar wurde bei Tests an Mäusen ermittelt, dass sich das Krebsrisiko nach langer Einnahme von hohen Dosen des Farbstoffs steigert, dennoch stehen auch hier noch weitere Untersuchungen aus. Schlussendlich ist ein erhöhtes Krebsrisiko von Aperol Spritz eher unwahrscheinlich – solange der Konsum noch in Maßen bleibt. Im Vergleich dazu könnte man davon ausgehen, dass der Alkohol in dem Getränk zu einem höheren Gesundheitsrisiko beiträgt. Laut dem Anton Proksch Institut sind mehr als 340.000 Österreicher:innen alkoholabhängig. 

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