3 Gründe, warum der Black Friday problematisch ist

Person hält ein Handy in der Hand mit einem Mediamarkt Standort. Im Hintergrund sieht man ein Geschäft mit Black-Friday-Plakaten.
Der Black Friday lockt Jahr für Jahr mit günstigen Angeboten und Schnäppchen. Doch der umsatzreiche Tag hat auch einige Schattenseiten.

Rabatte hier, Sales da und unzählige Angebote, die uns zum Geld ausgeben verführen sollen. "Kaufen, kaufen, kaufen!" lautet die Devise, denn gute Schnäppchen müssen ausgenutzt werden. Doch zahlt es sich wirklich aus, am Black Friday zuzuschlagen? 

Black Friday: Ursprung liegt in den USA

Woher kommt eigentlich dieser Einkaufstag, der uns unzählige Angebote verspricht? Black Friday hat seinen Ursprung in den USA. Wie die Enzyklopädie Britannica erklärt, handelt es sich um eine US-amerikanische Tradition, die auch nach Europa übergeschwappt ist. Der Black Friday findet an dem Tag nach Thanksgiving (Erntedankfest) in den USA statt.

Doch warum wird der Einkaufstag überhaupt so genannt? Der Begriff hatte sich in den 1960er-Jahren etabliert, als in Philadelphia ein großer Ansturm von TouristInnen aus den Vororten in der Stadt zu beobachten war. Die BewohnerInnen erledigten ihre Weihnachtseinkäufe und sorgten demnach für eine Menge Chaos. Die Polizei bezeichnete diesen Tag als Black Friday, da die riesigen Menschenmengen dafür führten, dass es zu Verkehrsstaus, Unfällen, Ladendiebstählen und längeren Arbeitsschichten der BeamtInnen kam. 

Wir haben drei Gründe gesammelt, warum wir am Black Friday unsere Brieftasche lieber geschlossen halten sollten:

Nicht alle Angebote sind wirkliche Schnäppchen 

Die verführerischen roten Sale-Schilder und angeblichen "unschlagbaren" Preise sorgen dafür, dass wir in einen Kaufrausch verfallen. Immerhin können wir unseren neuen Fernseher oder das neue Handy niemals billiger ergattern, als am Black Friday –  oder? 

Falsch! Wie "Leadersnet" berichtet, sollte man unbedingt vor dem Einkauf online oder im Geschäft Preise vergleichen. HändlerInnen neigen dazu, die Originalpreise am Black Friday zu erhöhen, um ein noch besseres Schnäppchen zu generieren. Meist ist der Preis davor jedoch viel niedriger gewesen.

Auch (Online-)Scams und Fake-Shops tricksen VerbraucherInnen gerne an dem lukrativen Shopping-Day aus und verkaufen Ware, die eigentlich gar nicht verbilligt ist. Zudem kann es auch passieren, dass man bei dubiosen Online-Shops bestellt, die die Ware nach der Bezahlung nicht verschicken. 

Laut dem digitalen Amt Österreichs erkennt man seriöse Online-Shops unter anderem an einem vollständigem Impressum, transparenten Vertragsbindungen und technisch sicheren Zahlungsmöglichkeiten. 

Black Friday schadet der Umwelt

Wie "Transport and Evironment" berichtet, wirkt sich der Black Friday jedes Jahr extrem auf unsere Umwelt aus. Heuer werden in der Black-Friday-Woche 1,2 Millionen Tonnen CO2 durch LKWs freigesetzt, die die bestellten Pakete zu Lagerhäusern und Geschäften in ganz Europa transportieren. Das sind fast 600.000 Tonnen mehr – oder satte 94 Prozent mehr – als in einer durchschnittlichen Woche. 

Die zusätzliche Luftverschmutzung in einer Woche entspricht den jährlichen Emissionen aller LKWs in Bulgarien oder etwa 3.500 Hin- und Rückflügen von Paris nach New York. Erschwerend dazu kommt, dass derzeit fast alle LKWs mit umweltschädlichem Diesel betrieben werden, was unsere Erde noch mehr belastet. 

Mehr kaufen, mehr leiden?

Auch das Problem des "Konsumrausches" ist jährlich ein Problem: Brauchen wir wirklich den fünften Blazer in Beige für das Büro oder die Jeanshose, die wir vielleicht nur einmal anziehen, weil der Schnitt nächstes Jahr wieder out sein wird? Zudem sollten wir uns bei unserem vermehrten Konsum auch fragen, welchen moralischen Preis wir dafür zahlen. Denn neben den roten Rabattschildern und Unmengen an Rechnungen zahlen hier nicht nur die KäuferInnen, sondern vermehrt die Store-MitarbeiterInnen und LieferantInnen, die aufgrund der hohen Bestell- und Kaufraten Extraschichten schuften müssen. 

Im Netz kursieren zudem unzählige Geschichten von Mitarbeiter:innen aus dem Handel, die zeigen, dass es vor allem am Black Friday erschreckend sein kann, in einem kundInnenorientierten Job zu arbeiten. Beleidigungen und Handgreiflichkeiten sind vor allem in den USA keine Ausnahme, wie zahlreiche Videos von Kämpfen in Geschäften zeigen. Zudem wird jedes Jahr über Streiks aufgrund von niedrigen Gehältern und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen berichtet – beispielsweise bei Amazon oder 2022 auch bei ZARA

Falls du am Black Friday einkaufen willst, dann frage dich, ob du tatsächlich die "unglaublichen" Schnäppchen brauchst, die angepriesen werden. Recherchiere im Vorhinein, was du dir gönnen möchtest und überlege dir, wie du nachhaltige und umweltfreundliche Unternehmen unterstützen kannst. 

Außerdem: Wie wär's mit einer ganz neuen Tradition? Anstatt am Black Friday dein Geld in neue Dinge zu investieren, die du vielleicht gar nicht wirklich brauchst, könntest du auch diesen Tag nutzen, um an gemeinnützige Organisationen zu spenden. Das hilft nicht nur der Gesellschaft und Umwelt, sondern bringt dich auch rechtzeitig in die richtige Stimmung für die Weihnachtszeit. 

Bescheiden und hilfsbereit anstatt konsumgeil und unglücklich – das wäre mal ein Motto, das wir vollends unterstützen würden!

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