China verbietet Frauen das Modeln für Dessous in Livestreams, also springen Männer eben ein!

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China verbietet Frauen in Dessous-Livestreams, nun modeln Männer

Frauen dürfen in chinesischen Shopping-Livestreams keine Dessous mehr bewerben. Nun sind Männer in Seide & Satin geschlüpft.
Dario Bojic

Etwa ein Zehntel des Umsatzes im chinesischen Online-Handel wird "Insider" zufolge durch Livestream-Shopping erwirtschaftet. Man darf sich das in etwa so vorstellen wie Live-Teleshopping, also eine Person steht live vor der Kamera und zeigt dem Publikum die Vorzüge des Produkts. Nun wurde Frauen das Modeln für solche Livestreams in der Produkt-Kategorie Dessous und Reizwäsche untersagt. Kurzerhand sprangen männliche Kollegen ein, um die reizenden Artikel weiterhin präsentieren zu können.

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"Verbreitung obszönen Materials"

Livestreams, in denen Frauen als Models für Reizwäsche eingesetzt wurden, waren plötzlich nicht mehr live. Auch drohen gerichtliche Strafen mit der Begründung, man würde "obszönes Material verbreiten". Um die Abschaltung und Strafen zu umgehen, entschieden sich einige ProduzentInnen kurzerhand dazu, einfach männliche Models für die Bewerbung ihrer Reizartikel zu buchen.

Die NutzerInnen amüsiert die Geschichte, manche behaupten sogar, dass manche Männer eher ein Talent für die Präsentation verschiedener Unterwäschen hätten als Frauen. Manche behaupten, dass Schaufensterpuppen eine geeignetere Alternative wären, um die Artikel weiter zu bewerben. Im chinesischen Twitter-ähnlichen Weibo häufen sich die Kommentare, diese Art von Zensur würde gezielt Frauen benachteiligen. Viele Arbeitsplätze für Frauen seien damit schlicht zunichtegemacht worden.

Männer, die Artikel bewerben, welche gezielt an Frauen gerichtet sind, gibt es in China "Insider" zufolge jedoch viele. Etwa Austin Li Jiaqi ist ein Mann, der aufgrund seiner Popularität als Model für Lippenstifte den Spitznamen "Lipstick King" trägt.

 

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In den chinesischen sozialen Medien sollen die Reaktionen auf die Maßnahme der Regierung gemischt ausfallen. Manche sehen verständlicherweise ein Problem darin, unzählige Arbeitsplätze unter Strafe zu stellen. ProduzentInnen sehen sich gezwungen, auf Frauen in ihren Livestreams zu verzichten. Während Livestream-Shopping in China einen riesigen Markt bedient, hat sich der Trend im Westen noch kaum etabliert.