Elon Musk testet bei Nachrichtendienst X eine Paywall

Elon Musk spricht sich erstmals für Paywalls aus
Der Multimilliardär sagt Bots & Spam den Kampf an. Eine jährliche Kleinstgebühr wird aktuell getestet.

Obwohl ihm Freiheit so unendlich wichtig scheint, spricht sich Elon Musk in einem Post erstmals für eine mögliche Paywall auf seiner Plattform "X" (vormals Twitter) aus. Musks Haltung zu Paywalls bei Newsseiten gab er nach einem Interview mit der "Washington Post" bekannt. Wie steht der Tesla-Gründer jedoch zur absoluten freien Meinungsäußerung, und dem freien Zugang dazu, wenn es um seine eigene Seite geht?

Aktuelle Tests und Elon Musk selbst sprechen dafür, dass der Kurznachrichtendienst X tatsächlich bald eine Paywall einführen konnte.

Elon Musk will eine Paywall gegen Bots & Spam

Fast die Hälfte des weltweiten Traffics im Internet besteht aus sogenannten Bots, das sind automatisierte Computerprogramme, die Menschen meist simple oder eintönige Arbeiten abnehmen. Viele Bots werden mit guten Intentionen ins Internet losgeschickt, jedoch sind viele davon auch mit der Aufgabe betraut, böswilligen Content zu verbreiten, Informationen zu manipulieren oder Spam zu verbreiten. Übrigens: Der in den 2000er-Jahren populäre Song "Boten Anna" von "Basshunter", handelt ebenfalls von so einem Computerprogramm.

Mithilfe einer Paywall wäre ein Großteil dieses Problems Geschichte. Sobald der Zugang zu einem geschlossenen System nicht mehr gratis ist, vermindert sich automatisch die Anzahl der Bots, da die Betreiber dieser unmöglich die Paywall für jedes einzelne Programm zahlen möchten. Das illegale Modell von Bot-Armeen zu dubiosen Marketingzwecken, oder zur Beeinflussung öffentlicher Meinungen, rentiert sich schon ab einer Paywall-Gebühr von wenigen Dollar nicht mehr. Ein Fakt, den auch Musk im Gespräch genauer erläutert.

Musk-Plattform X testet Paywall

Auf den Philippinen und in Australien hat Musk bereits Tests zu dem neuen Bezahlmodell gestartet. "Fortune" zufolge drücken dort neue Nutzer:innen ab 17. Oktober 2023 eine jährliche Gebühr von einem US-Dollar ab, bevor sie eigene Tweets verfassen oder auf andere antworten können. "Lesen ist gratis, schreiben ab 1 $/Jahr", postete Elon Musk kurz nach der Ankündigung.

"Dieser neue Test wurde entwickelt, um unsere bereits erfolgreichen Bemühungen zur Reduzierung von Spam, Manipulation unserer Plattform und Bot-Aktivitäten zu unterstützen und gleichzeitig die Zugänglichkeit der Plattform mit dem geringen Gebührenbetrag in Einklang zu bringen. Er ist nicht gewinnorientiert", heißt es in einem offiziellen Tweet.

Elon Musk diskutierte diese Idee im Rahmen eines "AI Roundtable", einer einstündigen Gesprächsrunde zum Thema Künstliche Intelligenz. Mit ihm unterhielten sich in dieser Runde der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu, der Vorsitzende des Unternehmens "OpenAI" Greg Brockman sowie MIT-Professor und AI-Forscher Max Tegmark. Ihre Diskussion wurde auf der Plattform X übertragen. Heißt das dann auch, dass solche Gesprächsrunden, welche doch offensichtlich von öffentlichem Interesse für alle Menschen sind, auch hinter der Paywall verschwinden würden?

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