Kennst du das, wenn du eigentlich bereits weißt, dass ein Date zu nichts führt, du das Gegenüber aber trotzdem weiterhin triffst, weil es einfach richtig attraktiv ist? Dann hast du den "Halo-Effekt" vermutlich schon mal am eigenen Leib erfahren.
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Was ist der "Halo-Effekt"?
Grundsätzlich stammt der Begriff aus der Sozialpsychologie und beschreibt eine kognitive Verzerrung, bei der wir einzelne Eigenschaften einer Person (z. B. Attraktivität, Behinderung, sozialer Status) überbewerten, welche anschließend das Gesamtbild überstrahlen. Der Effekt tritt dabei in den verschiedensten Lebensbereichen auf. Viele treffen erstmals in der Schulzeit auf das Phänomen, wenn beispielsweise ein:e Schüler:in besser beurteilt wird, weil sie freundlicher oder attraktiver ist.
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"Halo-Effekt" im Dating
Der Effekt hält oft auch in unser Dating-Leben Einzug, nämlich vor allem dann, wenn wir eine Bekanntschaft besonders hot finden. Sprich: auch wenn diese gar nicht wirklich charismatisch, humorvoll oder liebenswürdig auftreten, wimmeln wir aber aufgrund der Attraktivität negative Signale leichter ab.
Laut Psychologin Lucy Beresford stammt dieser Aspekt aus der Steinzeit. Damals ginge es vor allem darum, schnell Entscheidungen zu treffen, die das Überleben sichern konnten und dabei verließ man sich besonders auf visuelle Reize oder Körpersprache, sagt sie im Interview mit Metro.
"Halo-Effekt" hat Konsequenzen
Was sich früher als dienlich herausstellte, sorgt heutzutage wohl eher dafür, seine Traumperson zu verpassen. Der "Halo-Effekt" führt aber nicht nur dazu, Zeit und meist auch Nerven zu vergeuden, sondern kann im Vorurteils-Bereich in Hinblick auf Minderheiten gravierende gesellschaftliche Auswirkungen haben.
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Wie wird man den "Halo-Effekt" los?
Laut Beresford ist schon viel getan, wenn man sich dessen bewusst wird. Man sollte hinterfragen, wie die eigene Meinung über das Gegenüber zustande kommt, um den sogenannten "Bias" – also die Verzerrung – zu beseitigen. Wer sich damit schwertut, sollte die Erfahrungen, die man mit einer Person gemacht hat, schriftlich festhalten und aus neutrale Perspektive bewerten.