Gutscheine von Kika/Leiner schnell einlösen

Jetzt kann man noch schnell bei Leiner nach Schnäppchen schauen
Wenige Tage nach dem Verkauf des Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa Retail Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko an den Handelsmanager Hermann Wieser ist nun eine Insolvenz geplant.

Der VKI rät daher, Gutscheine rasch einzulösen. "Bei Gutscheinen würde ich dringend empfehlen, die jetzt noch schnell einzulösen, und zwar bei Dingen, die man gleich mitnehmen kann", sagte VKI-Chefjurist Thomas Hirmke am Mittwoch in der ORF-Sendung "Aktuell nach eins". Nach Anmeldung der Insolvenz müssten Gutschein-Besitzer diesen als Forderung im Insolvenzverfahren anmelden und dies zahle sich meist nicht aus. Hirmke rät auch dazu, keine Anzahlungen mehr zu tätigen.

Die Möbelkette versucht per E-Mail verunsicherte Kunden zu beruhigen. "Daher ist es selbstverständlich, dass wir Ihnen alle Ihre geleisteten Anzahlungen und die erworbenen Gutscheine garantieren, die weiterhin in den kika/Leiner-Filialen eingelöst werden können", heißt es in einer Aussendung an Kika-Stammkunden. "Auch Ihre Bonuspunkte bleiben erhalten und alle Ihre Aufträge werden natürlich so ausgeführt, wie wir es vereinbart haben." Kika/Leiner will auch alle bestehenden Aufträge so ausführen, wie es vereinbart wurde.

Auch bei Kika sollte man Gutscheine schnell einlösen
WIEN - ÖSTERREICH: ++ THEMENBILD ++ ZU APA0068 VOM 7.6.2023 - Knapp eine Woche nach dem Verkauf des operativen Kika/Leiner-Geschäfts durch die Signa Retail Gruppe steht nun eine Sanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens im Raum. Im Bild: Eine Kika-Filiale in Wien Ottakring aufgenommen am Mittwoch, 7. Juni 2023, in Wien. - FOTO: APA/APA/THEMENBILD/EVA MANHART

Für den Abwärtstrend bei Kika/Leiner gibt es laut dem Branchenradar-Chef Andreas Kreutzer mehrere Gründe. Kika/Leiner sei aufgrund der niedrigeren Filialanzahl immer im Nachteil gegenüber XXXLutz und seinen Diskontern Mömax und Möbelix gewesen. Aufgrund seines hohen Abnahmevolumens könne XXXLutz und auch Ikea eine Eigenmarken-Strategie fahren. "Da war und ist Kika und Leiner immer im Nachteil", so der Marktforscher zur APA. Durch die geplante Reduktion der Kika/Leiner-Filialen von 40 auf 17 werde dies "nun nicht besser". Außerdem haben sich laut Kreutzer in den vergangenen zehn Jahren die Ausgaben für Möbel und Einrichtung in Österreich "eher mau" entwickelt. Ausnahme war nur der kurze Umsatzboom am Anfang der Coronapandemie mit den Lockdowns. Die Aussichten für den Möbelhandel seien auch "in nächsten zwei bis drei Jahren nicht so gut". Kreutzer erwartet, dass bei Kika/Leiner "nur eine Marke überbleiben wird". Ikea und XXXLutz seien wohl "primär" die Umsatzgewinner der geplanten massiven Filialreduktion des Mitbewerbers. Mittelständische Möbelhändler würden "eher nicht" profitieren.

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