Hast du schon einmal ein Gericht gegessen, dass schon länger als drei Tage zuvor zubereitet oder dessen Ablaufdatum weit überschritten wurde? Eine US-Studie zeigte bereits vor einiger Zeit, dass der Verzehr von abgelaufenem Essen zu einem vorzeitigen Tod führen könnte. Und auch Expert:innen warnen regelmäßig davor, dass bestimmte Lebensmittel nur für ein paar Tage haltbar sind – unter anderem Makkaroni, Spaghetti & Co.
Ein tödlicher Vergiftungsfall aus Belgien kursiert schon seit Jahren im Netz und erlangte erneut an Popularität, als eine TikTokerin auf die Geschichte aufmerksam machte. Demnach soll ein 20-jähriger Mann nach dem Verzehr von Spaghetti verstorben sein. Doch was genau war der Grund dafür und stimmt diese Geschichte wirklich?
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Mann stirbt, nach Spaghetti-Verzehr
Wie das "Journal of Clinical Microbiology" erklärt, ereignete sich der Vorfall tatsächlich am 1. Oktober 2008. Ein junger Mann hatte Spaghetti mit Tomatensoße zubereitet und diese fünf Tage lang bei Zimmertemperatur in der Küche stehen gelassen. Nachdem er die Reste des Nudelgerichts in der Mikrowelle aufwärmte und anschließend verzehrte, klagte er 30 Minuten danach über Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Übelkeit. Er erbrach mehrere Stunden und litt unter Durchfall. Er trank nur noch Wasser, nahm jedoch keine Medikamente zu sich. Nach Mitternacht schlief er ein und wachte nie wieder auf. Seine Eltern fanden den jungen Mann um elf Uhr morgens tot in seinem Bett auf.
Die gerichtliche Untersuchung ergab, dass der Mann um vier Uhr morgens verstarb, also etwa zehn Stunden nachdem er die Spaghetti gegessen hatte. Die Autopsie ergab, dass der Betroffene möglicherweise wegen einer Vergiftung umkam, da die Nudeln mit dem Bakterium Bacillus cereus kontaminiert waren.
"Beim Verzehr von mit B. cereus kontaminierten Speisen werden Keime und/oder Toxine aufgenommen, die zu Magen-Darm-Erkrankungen beim Menschen führen können. Ein Auskeimen der Sporen kann durch eine schnelle Kühllagerung oder ausreichende Heißhaltung von erhitzten Speisen verhindert werden", erklärt das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung.
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Können gekochte Spaghetti schlecht werden?
Der Mikrobiologe Dirk Bockmühl erklärte gegenüber der Zeitschrift "Good Health", dass gekochte Nudeln im Kühlschrank nur drei bis vier Tage haltbar sind. Durch die Stärke seien sie anfällig für Bakterien. Ihre Sporen sind relativ hitzeresistent und lassen sich deshalb auch beim zweiten Aufwärmen nicht richtig abtöten.