Nach Olympia: Australierin Raygun führt Breaking-Weltrangliste an
Die 36-jährige Rachel Gunn, auch bekannt als Raygun, legte dabei eine unvergessliche Performance hin, doch laut der Jury und dem Netz nicht im positiven Sinne. Die Sportlerin bekam null Punkte und wurde in den sozialen Medien für ihren Auftritt belächelt. Doch nun führt sie die Breakdance-Bestenliste an. Wie kam es dazu?
Raygun auf Platz 1 gerankt
In der neu veröffentlichten Weltranglisten der World DanceSport Federation belegt sie im September den ersten Platz. Medaillengewinner Ami 'Ami' Yuasa, Dominika 'Nicka' Banevic und Liu '671' Qingyi tauchen hingegen nicht im Ranking auf.
Sie zog sich aus Wettbewerb zurück
Die negativen Reaktionen auf ihre Olympia-Performance scheinen Spuren hinterlassen zu haben. Raygun erklärte, dass sie sich vorerst aus der Breakdance-Welt zurückziehen will und keine weiteren Wettkämpfe plant. Ihre olympische Performance habe sie bis heute nicht angesehen. „Es war meine Medizin, aber es wurde zur Stressquelle“, sagte sie.
Olympia-Performance geht viral
Der Auftritt der Australierin ging um die Welt. Auf TikTok gibt es zahlreiche Videos von Gunn zu sehen, die ihre Tanzbewegungen zeigen, die bei einigen Nutzer:innen für Verwirrung sorgten. Mehrere User:innen betonten, dass es nicht nachvollziehbar sei, wie die 36-Jährige für die olympischen Spiele antreten konnte. Ihre Moves würden "känguruähnlich" und "peinlich" aussehen.
Gunn sei demnach nicht qualifiziert und talentiert genug gewesen, um das Land zu repräsentieren. Dieser Meinung war wohl auch die Jury, denn die Australierin bekam verlor alle drei Kämpfe in der Vorrunde mit einem Gesamtergebnis von 54:0.
Warum hat die Tänzerin 0 Punkte bekommen?
Wie "Daily Mail" berichtet, erklärte Olympia-Richter Martin Gilian, der auch unter dem Namen MGbility bekannt ist, warum die Athletin die niedrigste Punktezahl erzielt hat. "Die Breaking- und Hip-Hop-Community steht definitiv hinter ihr. Sie hat nur versucht, etwas Neues, etwas Originelles und etwas, das ihr Land repräsentiert, einzubringen. (...) Wir haben fünf Kriterien im vergleichenden Beurteilungssystem. Nur ihr Niveau war vielleicht nicht so hoch wie das der anderen Teilnehmerinnen", sagte MGbility gegenüber News Corp. "Auch hier verwenden wir ein vergleichendes Beurteilungssystem. Ihre Konkurrentinnen waren einfach besser, aber das bedeutet nicht, dass sie wirklich schlecht war. Sie hat ihr Bestes gegeben." Gunn hüpfte wie ein Känguru, gähnte eine Gegnerin an und zeigte den Sprinkler, eine Kür, die nach Ansicht von MGbility Australien als Nation widerspiegelt.
Raygun meldet sich nach Backlash
In einem Interview mit "ESPN", zeigte sich Raygun von dem Hate im Netz nur wenig beeindruckt: "Ich hätte diese Frauen (Annahme: Konkurrentinnen) niemals mit dem schlagen können, was sie am besten können - ihren Power-Moves." Sie trat gegen drei Tänzerinnen im Alter von 16, 17 und 21 Jahren aus Frankreich, Litauen und den USA an. Gunn hätte mit "Kreativität" die Jury beeindrucken wollen. "Alle meine Bewegungen sind originell", sagte die Tänzerin im Interview weiter. "Kreativität ist mir sehr wichtig. Ich gehe da raus und zeige meine Kunstfertigkeit. Manchmal kommt das bei den Richter:innen gut an, manchmal aber auch nicht. Ich mache mein Ding, und das ist Kunst. Das ist es, worum es geht."
Die australische Chef de Mission Anna Meares hat den Backlash an Rachael Gunn scharf kritisiert. Meares fungiert in ihrer Rolle als Ansprechpartnerin für die Athlet:innen, Trainer:innen und Offiziellen von Australien. "Ich liebe Rachael, und ich denke, dass das, was in den sozialen Medien mit Trollen und Keyboard Warriors passiert ist, und dass diese Kommentare öffentlich geteilt wurden, wirklich enttäuschend war", sagte die Ex-Sportlerin auf einer Pressekonferenz am Samstag. "Raygun ist ein absolut geliebtes Mitglied dieser Olympiamannschaft. Sie hat das olympische Team und den olympischen Geist mit großem Enthusiasmus vertreten. Und ich liebe ihren Mut. Ich liebe ihren Charakter, und ich bin sehr enttäuscht für sie, dass sie so angegriffen wurde."
Maeres erzählte weiter: "Im Jahr 2008 wurde sie in einem Raum eingeschlossen und weinte, dass sie als einzige Frau in einer von Männern dominierten Sportart mitmachen würde. Es erforderte großen Mut, dass sie weitermachte und für ihre Chance kämpfte, an einem Sport teilzunehmen, den sie liebte." Demnach habe Gunn sehr wohl das Talent vorgewiesen, um die diesjährigen Olympia-Qualifikation zu gewinnen. "Sie ist die beste Breakdancerin, die wir für Australien haben", betonte die Chef de Mission abschließend.
Adele reagiert auf Raygun
Am 10. August trat Adele in München auf und wollte von ihren Fans wissen, ob sie Raygun bei den Olympischen Spielen gesehen haben. Sie und ihre Freund:innen hätten sich demnach "angepisst" vor Lachen. Laut der Sängerin sei der Auftritt der Breakdancerin sogar "das Beste" gewesen, was bei der Olympia passiert sei.
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