"Sheraseven" gibt Frauen unethische Ratschläge auf TikTok, für den Umgang mit Männern.

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"Weiblicher Andrew Tate" gibt unethische Ratschläge auf TikTok

Eine Frau auf TikTok gibt zu hinterfragende Tipps für den Umgang mit Männern. Männer ohne Geld sind für sie wertlos.
Dario Bojic

"Sheraseven" gibt auf TikTok Tipps, wie man einen Ehevertrag umgeht und wie man "hochwertige Männer" finden kann, um sich von ihnen finanzieren zu lassen. Solche und weitere ethisch fragwürdige "Ratschläge" teilt sie in ihren Videos und Livestreams. Millionen von Menschen sehen das täglich – auf YouTube hat sie fast eine halbe Million Abonnent:innen, auf TikTok fast 300 Tausend.

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"Frauen sollten nicht kämpfen müssen"

Shera wird seit 2001 versorgt, sie ist verheiratet. "Dusties", also Männer ohne genug Geld, um ihren luxuriösen Lifestyle mitzufinanzieren, trifft sie schon seit ihrer Jugend nicht mehr. Andere Frauen sollten damit ihrer Meinung nach auch aufhören. Stattdessen hat sie sich als junge Frau entschieden, dass die "Dusties" den "Goldies" weichen müssten – Männern mit viel Geld, die ihre Frauen finanzieren und "in sie investieren". Ihre logische Schlussfolgerung: "Wertvolle Männer" investieren Geld in Frauen, und möchten sie deshalb an ihrer Seite behalten.

Ihre Geschichten werden von einem böswilligen Kichern und ihrer Standardphrase "Sprinkle, sprinkle!" ausgeschmückt, ihre Ratschläge unterstrichen von Moralabwesenheit und mangelndem Respekt. Nicht nur vor Männern, sondern vor Menschen. Selbst Machiavelli würde vor ihr den Hut ziehen. Ethische Überlegungen müssen in den Hintergrund rücken, weil sie der Meinung ist: "Frauen sollten nicht kämpfen müssen."

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Toxisches Verhalten erntet Zuspruch

In den Kommentaren erhält Shera für ihre Anleitungen zum Manipulieren von Männern viel Zuspruch. In einem ihrer Videos spricht Shera darüber, "wie man als Frau reagieren soll, wenn der Mann nicht ans Handy geht". Statt einfach zu fragen, warum er nicht rangegangen sei, empfiehlt sie einen anderen Mann zu erfinden, der den Platz des "Problemlösers" einnimmt. Somit entstehen beim angerufenen Mann Verlustängste, und "er wird nie wieder nicht ans Handy gehen".

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Es ist schon sehr enttäuschend zu sehen, dass diese Art von Umgang mit Menschen als "das Richtige" oder "Recht von Frauen" gerechtfertigt wird. Das unterscheidet sich keinen Deut von misogynen Männern, die Frauen kontrollieren möchten. Psycho-Spielchen haben in keiner wohlwollenden Beziehung etwas verloren. Sie sind Wege, um menschliches Verhalten zu lenken, fast ausschließlich für persönlichen Profit – und damit zu verurteilen.