Droht uns ein "Internet-Armaggeddon" durch Sonnenstürme?

Sonneneruption
Sie sorgen für Panik, Polarlichter und Internetstörungen, doch wie gefährlich sind die Sonnenstürme wirklich?

Nein, es ist keine Attacke aus den Pokémon-Spielen, und auch kein Humbug, den dir dein Aussteiger-Onkel über versteckte Regierungen erzählen möchte. Sogenannte "Sonnenstürme" sind kleine "Ausbrüche" auf der Sonnenoberfläche. Die "NASA" beobachtet täglich etwa zwischen fünf und zehn dieser Eruptionen, dem englischen entlehnt, auch "Flares" genannt. Wie gefährlich sind diese? Und warum werden sie als möglicherweise verheerend für unsere moderne Kommunikation angesehen?

Was passiert bei einem Sonnensturm?

Unsere Sonne strahlt durchgehend den sogenannten "Sonnenwind" aus, einen für Menschen unsichtbaren Strom aus geladenen Teilchen, bekannt aus dem Physikunterricht als "Protonen" und "Elektronen". Wenn dieser in extremer Form, also als Sonneneruption mit zusätzlichem Plasma-Ausstoß (Flare), auftritt und die Erde erreicht, entsteht auf der Erde ein sogenannter "geomagnetischer Sturm".

Man stelle sich den Sonnenwind etwa als Wellenbewegungen des Ozeans vor, und unsere Erde als Küste. Unaufhörlich treffen die Wellen auf die Küste, ohne Schäden anzurichten. Dann kommt eine Riesenwelle, im kosmischen Zusammenhang eine Sonneneruption oder Flare, und bringt die gesamte Küste in Unordnung und Zerstörung, ein geomagnetischer Sturm entsteht. Jedoch muss diese Eruption erstens stark genug, zweitens genau in unsere Richtung erfolgen, um bemerkbare Schäden zu verursachen.

Der Planet Erde hat wie alle anderen ein ihn umgebendes Magnetfeld, welches von den geladenen Teilchen der Sonnenstürme gestört werden. Wenn es speziell die Erde betrifft, spricht man dann von "geomagnetisches Stürmen" auf der Erde. Während man die Ströme nicht sehen kann, sind die Auswirkungen wohl zu beobachten. Es tauchen nämlich Polarlichter an Stellen auf, wo eigentlich keine sind.

Doch auch Schäden können durch diese Stürme entstehen, Transformatoren in Umspannwerken können dadurch "einfach so" beschädigt werden. Durch die vorübergehende Störung verschiedener Erdsphären und deren Ladung kann auch der Mobil- oder Rundfunk gestört werden. Eine Expertin erklärt "Wired" gegenüber auch, dass wir nicht genau einschätzen können, wie gefährlich diese Sonnenstürme tatsächlich für das Internet etwa sind. Manche sehen darin keine Bedrohung, während andere teilweise von einem bald eintretenden Internet-Armageddon warnen.

Es ist eine Sache wie der Klimawandel: Je nachdem wem man zuhören möchte, hört man entweder Schwarzmalerei, oder gefährliche Verharmlosung, und zwischen diesen beiden Extremen gibt es jegliche Meinung dazu. Jedoch fehlt der Menschheit hier faktisch die Erfahrung mit diesem Phänomen, während wir bereits selbst die Folgen des Klimawandels spüren können. In jedem Fall kann man sagen, dass die Stürme, abgesehen von den schönen Polarlichtern, sicher nicht vorteilhaft für unser Leben auf der Erde sein dürften. Immerhin: Die Sonnenoberfläche und ihr Einfluss auf die Erde werden beinahe in Echtzeit beobachtet und dokumentiert, wir sollten also zumindest früh genug erfahren, dass uns ein Blackout bevorsteht.

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