Studie: Nutzung von Homeoffice ging deutlich zurück
Während 2022 noch 82 Prozent der Beschäftigten mit Bürojobs regelmäßig von zu Hause aus gearbeitet hätten, seien es 2024 nur noch 65 Prozent. Jeder zehnte Geschäftsführer plädiere für ein Ende der Remote-Arbeit. Gleichzeitig wünschten sich Arbeitnehmer alternative Arbeitszeitmodelle wie die 4-Tage-Woche und Workation, die jedoch noch wenig etabliert seien.
Geschäftsführende skeptisch bei Homeoffice
Eine Studie von Deloitte Österreich, in Zusammenarbeit mit der Universität Wien und der Universität Graz, untersuchte die Verbreitung flexibler Arbeitsmodelle. 2022 hätten in 90 Prozent der befragten Unternehmen mindestens die Hälfte der Mitarbeitenden die Möglichkeit gehabt, im Homeoffice zu arbeiten. 2024 seien es nur noch 73 Prozent. Geschäftsführende zeigten sich besonders skeptisch: Fast ein Viertel der Beschäftigten wünscht sich demnach mehr Homeoffice, während ein Viertel der Geschäftsführenden das aktuelle Ausmaß für übertrieben hält. Über ein Drittel dieser Führungskräfte fordert sogar eine weitgehende Einstellung des Remote Workings, obwohl die Produktivität im Homeoffice nicht nachweislich geringer ist.
"Ein beträchtlicher Teil der Führungskräfte befürchtet weiterhin, dass die Arbeitszeit im Homeoffice für private Zwecke genutzt wird", erklärt Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz. "Obwohl es solche Fälle geben mag, zeigen Studien, dass diese Bedenken weitgehend unbegründet sind." 44 Prozent der Führungskräfte bewerten die Auswirkungen des Homeoffice auf Produktivität und Leistung positiv, 47 können keinen Unterschied zwischen Homeoffice und Büro erkennen. 76 Prozent der Beschäftigten meinen, zu Hause produktiver und leistungsfähiger zu sein.
Alternative Arbeitsmodelle wie Workation oder die 4-Tage-Woche stießen bei Unternehmen auf Ablehnung. Rund 50 Prozent der Mitarbeitenden dürfen nicht aus dem Ausland arbeiten und nur 5 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich aktiv mit der 4-Tage-Woche, obwohl 45 Prozent der Bewerber gestiegene Erwartungen an dieses Modell haben. Christian Korunka, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Wien, warnt: "Unternehmen können es sich nicht leisten, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden hinsichtlich flexibler Arbeitsmodelle zu ignorieren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten innovative Arbeitsmodelle Vorrang haben."
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