TikTok ist eigentlich für seine Kurzvideos bekannt. Jetzt prüft das Unternehmen schrittweise, wie längere Videos auf der Plattform ankommen.

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TikTok setzt tägliches 60-Minuten-Limit für Minderjährige

Die einen lieben es, die anderen sagen es ist Volksverblödung. TikTok geht einen radikalen Schritt gegen endloses Wischen.
Dario Bojic

Zum Märzbeginn hat die chinesische Video-Plattform in einem Blogpost verlauten lassen, dass es künftig ein tägliches Limit von 60 Minuten für die Nutzung der App geben soll. Bei Accounts von Teenagern, die ihr richtiges Alter angegeben haben, soll das Limit automatisch aktiviert werden. Nach den 60 Minuten muss die Eingabe eines Codes erfolgen, um weiterschauen zu können.

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Social Media und Jugendliche

Schon seit Jahren dürfen sich soziale Netzwerke anhören, dass sie Jugendliche und Kinder nicht ausreichend schützen würden. Etwa vor unangemessenem Inhalt, radikalen Ideologien oder Cyberkriminalität. Besonders TikTok gerät immer wieder ins Feuer der Medien; zuletzt haben mehrere Regierungen die App auf den Diensthandys der Regierungsmitglieder verboten, darunter die USA, Kanada, und auch die EU-Kommission. Auch in Österreich ist so ein Verbot denkbar.

Es ist fraglich und wird öffentlich heiß diskutiert, ob Jugendliche nicht zu viel Zeit auf Plattformen wie TikTok verbringen. Besonders end- und belangloses Scrollen wird infrage gestellt. Aus diesem Grund führt Cormac Keenan, Chef für Datenschutz und Sicherheit bei TikTok, im Blogpost weiter aus: "Deshalb fordern wir Jugendliche auch auf, sich ein tägliches Bildschirmzeit-Limit zu setzen, wenn sie die 60-Minuten-Grenze überschreiten und an einem Tag mehr als 100 Minuten auf TikTok verbringen." Für User:innen unter 13 Jahren muss eine Aufsichtsperson einen Code eingeben, um die Grenze zu überschreiten.

Auch im Blogpost erwähnt wurde eine Aktualisierung für die Familienfunktionen von verbundenen TikTok-Accounts. Eltern sollen damit tägliche Zeitlimits setzen, oder auch Videos anhand bestimmter Hashtags und Wörter filtern können.

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Soziale Medien werden gerne als Zeitvertreib gesehen, dem man sich stundenlang hingeben kann. Gerne passiert es dann aber, dass man sich den eigenen Pflichten und Aufgaben nicht mehr ausreichend zuwendet. TikTok dürfte diesen ersten Schritt bewussteren Konsums von Inhalten nicht zuletzt getan haben, um das eigene Image zu verbessern.