TikTok-Trend: Was steckt hinter den "Lazy Girl Jobs"?

Was bedeutet Lazy Girl Job auf TikTok?
Auf TikTok schon auf den Terminus "Lazy Girl Job" gestoßen? Wir erklären, was dahinter steckt und warum er so beliebt ist.

Jeder Trend ruft bekannterweise meist einen Anti-Trend hervor. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass nach der "Hustle-Culture" nun der sogenannte "Lazy Girl Job" auf TikTok die Runde macht. Während es bei der "Hustle Culture" vor einigen Jahren darum ging, möglichst viele Punkte auf der To-Do-List abzuhaken, soll beim "Lazy Girl Job" eher der angenehmere Weg mit möglichst viel Work-Life-Balance beschritten werden. Doch wer hat den Trend überhaupt ins Leben gerufen und warum ist er bei viele User:innen so beliebt?

Was ist ein "Lazy Girl Job"?

Ein "Lazy Girl Job" bedeutet eigentlich nur, sich bewusst für einen einfachen, unaufwendigen und eventuell monotonen Job zu entscheiden. Das gilt natürlich für beide Geschlechter - der Terminus wurde aber von Creatorin Raeandzeebo ins Leben gerufen, als sie von ihrer "langweiligen Arbeit", die darin besteht, E-Mails zu verschicken und wenige Telefonate entgegenzunehmen, schwärmte. Mittlerweile gibt es mehr als drei Millionen Clips zum Hashtag #lazygirljobs und sogar Anweisungen, wie man bei Bewerbungen am besten vorgeht. 

Warum trenden "Lazy Girl Jobs" gerade jetzt?

Während sich Millennials ja bekanntlich durch ihre ehrgeizige Arbeitsmoral und ihr Streben nach Weiterbildung auszeichnen, sieht es bei der Generation Z, die ja nun den Eintritt in die Arbeitswelt vor sich hat, anders aus. Geschäftsführer des Karriereportals Uniport, Bernhard Wundsam, gab für k.at bereits Antworten darauf, wodurch sich die Gen Z von den Millennials punkto Arbeitsleben unterscheiden. Zusammenfassend lässt sich daher sagen, dass die Gen Z in einem Umfeld aufgewachsen ist, wo Unbeständigkeit und Unsicherheit durchgehend präsent sind. Als Reaktion darauf lebt die Gen Z stärker "im Moment", artikuliert ihre Bedürfnisse klarer und ist damit vermeintlich fordernder.

Nicht gerade verwunderlich, dass in einer schnelllebigen Gesellschaft wie der jetztigen eher ein etwas "ruhigerer" Job anvisiert wird. Und genau das bringen auch die Creator:innen auf den Punkt: "Ich habe es satt, ständig unter Druck zu stehen" und "ich stehe selbstbewusst dazu, dass mein Job nicht mein Lebensmittelpunkt ist" heißt es etwa in den Kommentaren. 

Sind traditionelle Rollenbilder für Trend verantwortlich?

Erst unlängst belegte eine Umfrage aus Deutschland, dass traditionelle Rollenbilder tief in der Gesellschaft verankert sind. So sehen sich zahlreiche Männer immer noch als Versorger, während Frauen vorwiegend für den Haushalt verantwortlich sein sollen. Einige (wenige) Frauen begründen die Wahl ihres Büro-Jobs eben auch damit. Sie hätten das Gefühl, dass es als Frau sowieso nicht möglich ist, Karriere zu machen oder eben nicht so wie ein Mann. 

Da aber auch viele männliche TikToker einen "lazy job" bevorzugen und sich dazu bekennen, scheint sich obengenannte Theorie nicht immer zu bestätigen. Wie auch immer, wer sich bewusst dazu entscheidet und damit glücklich ist, sollte in seinem Tun auch nicht gestoppt werden. 

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