APA - Austria Presse Agentur

Adele Neuhauser: "Geht mir nicht gut mit der Situation"

Am 14. September steht ein großer Einschnitt für Adele Neuhauser an: In ORF1 startet die neunte und letzte Staffel des Erfolgsformats "Vier Frauen und ein Todesfall". Mit der Rolle der humorig-reschen Julie Zirbner wurde Neuhauser ab 2005 in Österreich berühmt, als sie nach langen Jahren der Engagements in Deutschland in ihre alte Heimat zurückkehrte.

"Die Rolle der Julie Zirbner hat mein Leben verändert", ist sich Neuhauser denn auch im APA-Gespräch der Bedeutung des Charakters bewusst. Die Frechheit des immer wieder auch unsensibel agierenden Charakters und dessen großer Witz hätten sie geprägt. Zugleich habe sie auch keine Angst, dass man sich eine Adele Neuhauser ohne Julie Zirbner wie einst Roger Moore ohne James Bond gar nicht mehr vorstellen könnte. "Roger Moore kannte man dann ja auch ohne James Bond. Ich hoffe, es wird mir ähnlich ergehen", lacht die 61-Jährige.

Nun ermittelt aber erst einmal das rührige Damenquartett bestehend aus Neuhauser, Miriam Stein, Brigitte Kren und Martina Poel in Traunkirchen am Traunsee in acht Folgen, bevor wirklich die Lichter ausgehen. Und wer weiß, so hundertprozentig fix ist es zumindest von ihrer Seite aus ja dann auch nicht, dass ihre Julie nie mehr auf den Bildschirm zurückkehren wird. "Ich mache von mir aus hier keine Tür zu", stellte der unprätentiöse Publikumsliebling klar.

Zugleich hat Neuhauser mit der Ermittlerin Bibi Fellner als Teil des Österreich-"Tatort"-Teams an der Seite von Harald Krassnitzer ja auch noch einen zweiten ikonischen Charakter am Start. Nachdem mit "Pumpen" am Sonntag die aktuelle Folge zu sehen war, sind schon zwei weitere im Kasten, abgedreht bereits unter Coronabedingungen.

"Ich habe geweint, als die letzte Klappe gefallen ist. Da ist mir erst bewusst geworden, welch belastende Situation das Ganze doch auch ist", gesteht Neuhauser, dass die Hygienemaßnahmen am Set durchaus auf die Psyche schlagen. So muss man sich auch als Schauspieler bewusst sozial zurückziehen, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Das bedeute auch, auf Besuche beim Sohn und Enkelkind zu verzichten.

"Es geht mir nicht gut mit der Situation", gesteht der charmante Fernsehstar, der zugleich in der Coronakrise ein Projekt nach dem anderen vor sich hat. "Viele Kolleginnen und Kollegen haben in der aktuellen Lage Probleme, einen Job zu finden - und die Neuhauser dreht durch", lacht die Schauspielerin, bei der im Hinterkopf der Samen gelegt ist, doch einmal selbst Regie bei einem Projekt zu führen.

"Das Pflänzchen ist keineswegs eingegangen, sondern wächst", gesteht die Umtriebige: "Diese Lust, das Ganze zu gestalten, ist auf jeden Fall da. Momentan ist nur einfach nicht die Zeit dafür."

(Das Gespräch führte Martin Fichter-Wöß/APA)