APA - Austria Presse Agentur

Strobl fordert Mäßigung in Debatte zu #allesdichtmachen

Die künftige ARD-Programmdirektorin Christine Strobl hält die Internetaktion #allesdichtmachen für nicht gelungen – plädiert aber zugleich für eine gemäßigtere Debatte.

"Mir wäre es lieber, es würde jetzt nicht so aus dem Ruder laufen", sagte die 49-Jährige am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Es wird eine Haltung geäußert, die man nicht richtig finden muss. Ich teile sie auch nicht. Ich würde nicht sagen, dass sie gelungen ist", ergänzte sie zur Aktion der SchauspielerInnen.

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TeilnehmerInnen distanzierten sich von der Aktion

"Ich finde aber auch, dass diejenigen, die Gegenrede äußern, dies tun können und sollen - dass dies aber in einem normalen, gemäßigten Ton stattfinden sollte." Strobl, die Chefin der ARD-Spielfilmtochter Degeto ist und zum 1. Mai als ARD-Programmdirektorin startet, ergänzte: "Es ist schade, dass wir uns in ein Gegenseitig-Hochschaukeln von Stimmungen begeben."

Unter dem Motto #allesdichtmachen hatten Dutzende Film- und FernsehschauspielerInnen mit ironisch-satirischen Clips die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert. Die Videos waren am Donnerstag veröffentlicht worden. Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung aus dem rechten Lager haben sich mehrere TeilnehmerInnen mittlerweile von ihren Beiträgen distanziert.

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Strobl betonte: "Ich kenne die Kolleginnen und Kollegen alle – schätze sie außerordentlich und weiß, was sie bewegt." Mit Schauspielern, die sich bei der Aktion beteiligt haben, habe sie seither in ihrer Rolle als Degeto-Chefin nicht telefoniert. Auf die Frage nach möglichen Folgen für die Schauspieler in der ARD sagte Strobl: "Aus meiner Sicht hat das keine Auswirkungen." Zu den Kritikern der Aktion hatten vereinzelt auch Mitglieder von Rundfunkräten gezählt.