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#AllIsFineWithMe: Frauen in Russland kämpfen mit Body Positivity gegen starre Schönheitsideale

Eine russische Influencerin kämpft mit einem Hashtag gegen unrealistische Schönheitsstandards.

Die russische Influencerin Tysya möchte mit ihrer Body-Positivity-Kampagne gängige Schönheitsideale in ihrer Heimat brechen. Anlass der Kampagne war die Tatsache, dass Tysya, die eigentlich Natalia Zemlianukhina heißt, mit Magersucht und ihrem Körperbild zu kämpfen hatte.

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"In Russland (...) zeigen wir nur sehr wenige Menschen mit durchschnittlichen Körpern", so Tysya gegenüber Reuters. Sie kritisiert den Druck, der auf Frauen und Mädchen ausgeübt wird, perfekt aussehen zu müssen. Tysya zählt mit 1,2 Millionen FollowerInnen zu den erfolgreichsten InfluencerInnen Russlands und postet überwiegend Selfies, Bilder mit ihrem Freund oder Fotos vom Sport.

Am 26. September veröffentlichte sie ein Video mit dem Hashtag #СоМнойВсёТак, der mit #AllIsFineWithMe ins Englische übersetzt wird. Im Clip, der bisher über 1,2 Millionen Mal aufgerufen wurde, sind verschiedene Frauen, mal in der Gruppe, mal alleine zu sehen, die unter anderem ihre Narben, Akne und Kurven präsentieren. Eine Frau sitzt auf einem Sessel, setzt ihre Perücke ab und zeigt ihren kahlen Kopf.

"Schönheitsstandards zerstören das Leben, das Selbstwertgefühl und die Gesundheit von Frauen", schreibt Tysya zum Video. Mit ihrem Post ermutigt sie Frauen ebenso, ihre Bilder ohne Make-up zu posten, um anderen zu helfen, sich selbst zu akzeptieren. Mittlerweile gibt es über 3400 Instagram-Posts unter dem Hashtag #СоМнойВсёТак. UserInnen erzählen ihre Erfahrungen und stellen Schönheitsideale in Frage. 

"Ich habe mich lange nach einem idealen Körper gesehnt, bis ich gelernt habe, mich selbst zu akzeptieren. Ich werde keine langen Modellbeine oder eine Wespentaille haben, aber ich habe gelernt, mich so zu lieben, wie ich bin", schreibt eine Userin.

Es sind auch makellose Instagram-Bilder vorzufinden, hinter denen sich traurige Geschichten verbergen. Beispielsweise erzählt eine Userin, dass sie wegen zu starkem Druck beinahe magersüchtig geworden wäre.