REUTERS/HANNAH MCKAY

Amber Heard beklagt sich über Hass im Netz

Amber Heard hat sich erstmals nach dem Verleumdungsprozess gegen ihren Ex-Mann Johnny Depp ausführlich geäußert und dabei gegen sie gerichteten Hass in Online-Netzwerken beklagt.

"All dieser Hass und die Schärfe" seien nicht "fair" gewesen, sagte Heard in einem am Montag in Auszügen veröffentlichten Interview mit dem US-Sender NBC. Die 36-Jährige betonte zugleich, sie nehme die Angriffe "nicht persönlich".

Heard war während des mehrwöchigen Prozesses Ziel scharfer Attacken von Nutzern von Online-Plattformen geworden. Dabei wurden unter anderem ihre Vorwürfe der häuslichen Gewalt gegen Depp in Zweifel gezogen.

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Bei dem international beachteten Zivilprozess in Fairfax im US-Staat Virginia hatten sich die Geschworenen Anfang Juni weitgehend auf Depps Seite gestellt: Sie verurteilten Heard zur Zahlung von mehr als zehn Millionen Dollar Schadenersatz an den Star der "Fluch der Karibik"-Filme. Depp wurde im Gegenzug zu lediglich zwei Millionen Dollar Schadenersatz an Heard verurteilt.

Die aus Filmen wie "Aquaman" und "The Danish Girl" bekannte Schauspieler betonte in dem NBC-Interview, sie nehme den Geschworenen ihr Urteil nicht übel. "Ich mache ihnen keinen Vorwurf. Ich verstehe, dass er (Depp) ein geliebter Charakter ist. Die Menschen haben das Gefühl, ihn zu kennen. Er ist ein fantastischer Schauspieler." Sie selbst dagegen sei während des Prozesses über dreieinhalb Wochen in Zeugenaussagen als "unglaubwürdige Person" dargestellt worden, der "kein Wort" geglaubt werden könne.

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Depp hatte Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Grund war ein Beitrag Heards für die "Washington Post" aus dem Jahr 2018, in dem die Schauspielerin sich als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete. Sie nannte ihren Ex-Mann dabei zwar nicht namentlich; Depp argumentierte aber, der Vorwurf ziele eindeutig auf ihn ab und habe seiner Karriere schwer geschadet. Heard hatte mit einer Gegenklage reagiert.

Wer unter (Cyber-)Mobbing leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen oder Beratungsstellen.

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