APA - Austria Presse Agentur

"Annika" aus "Pippi Langstrumpf"-Filmen traf Musical-Stars

Vor mehr als 50 Jahren entstand die legendäre "Pippi Langstrumpf"-TV-Serie, mit der Kinder rund um die Welt bis heute aufwachsen. "Es war ein Riesenspaß, der mit einem Taschengeld vergütet wurde", erzählte der einstige Kinderstar Maria Persson am Dienstag in Wien. Die Schwedin, die Pippis Freundin Annika verkörperte, traf hier die Protagonisten des Musicals rund um die kleine Heldin.

"Lass dich nicht unterkriegen. Sei frech und wild und wunderbar!", soll Astrid Lindgren gesagt haben. Pippi, Tommy und Annika hatten es alles andere als leicht nach dem Ende der Dreharbeiten. Auch bestand lange keinerlei Kontakt. "Jetzt haben wir eine Whatsapp-Gruppe", erzählte die heute 60-Jährige, die seit 40 Jahren sehr bescheiden auf Mallorca lebt, bei dem Pressetermin. Derzeit geht die gelernte Krankenschwester am Stock und braucht dringend eine Knie-Operation, die sie sich lange nicht leisten konnte. Eine Initiative niederländischer Fans hat Spenden über mehr als 30.000 Euro gesammelt, die unter den einstigen Kinderstars aufgeteilt wurden. Ein Teil davon soll nun bald den dringend notwendigen Eingriff ermöglichen.

"Derzeit kann ich nicht arbeiten", erläuterte der ehemalige Kinderstar, deren Serienfigur den Gegenpol zur bärenstärken und todesmutigen Kapitänstochter verkörperte. Sie wollte unbedingt genau diese Rolle übernehmen: "Ich habe ja genauso ausgeschaut." Charakterlich allerdings würde sie sich selbst eher als Pippi beschreiben. Geheiratet hat die gebürtige Stockholmerin ebenso wie die beiden anderen damaligen Nachwuchs-Mimen Inger Nilsson und Pär Sundberg nie. "Vielleicht wollten wir nie erwachsen werden", meinte Persson. Die Liebe habe sie vor vierzig Jahren nach Spanien geführt, hier hat sie zwischendurch auch eine Bar übernommen.

Derzeit lebt sie mit ihrem 25-jährigen Sohn und ihrem Hund völlig unerkannt. "Niemand weiß in Palma, wer ich bin." Das möchte sie auch nicht. "Die Leute denken sonst, dass ich reich bin." Das Gegenteil ist der Fall. "Egal, wie oft Filme und Serie gezeigt werden, wir Kinder haben nur eine sehr geringe Pauschale bekommen." Als ihr Vater versuchte, mehr herauszuhandeln, habe man damit gedroht, seine Tochter einfach zu ersetzen. "Jeder wollte dabei sein." Bereut hat Persson die Mitwirkung nie. "Für uns war das ein Riesenspaß, wir waren sehr traurig, als es vorbei war." Vor allem die Dreharbeiten auf Barbados werden ihr immer in bester Erinnerung bleiben. Als Traumberuf nannte sie allerdings damals schon Krankenschwester.

Der Geheimnis des Erfolges von Film und Serie liege in der Geschichte. "Pippi Langstrumpf ist magisch. Und zeitlos." Deren Schöpferin haben die Darsteller mehrfach getroffen. "Sie war eine sehr, sehr nette Dame. Mit einer ganz besonderen Aura und Magie. Gesprochen hat sie eher leise." Greta Thunberg liebe sie, meinte Persson. "Sie könnte die Pippi dieser Generation sein", ist sie überzeugt.

"Annika" wünscht sich für die Zukunft vor allem eines: "Gesundheit! Ich will einfach wieder gehen können." Schon am Monatsende könnte bei einer Operation der Startschuss für ein besseres Kapitel fallen.

INFO: Details und Tickets zu "Pippi Langstrumpf als Musical" und den Terminen in Österreich unter http://go.apa.at/yjLkTOy4