Wie R. Kelly seine Opfer zum Schweigen bringen wollte

Klägerin Faith Rogers und Anwältin Gloria Allred beim Pressetermin
Laut seiner Anwältin soll R. Kelly angeblich eines seiner mutmaßlichen Missbrauchsopfer bedroht haben, um die sie zum Schweigen zu bringen.

Kelly hat bisher sämtliche Vorwürfe abgestritten. "Nichts hiervon ist kriminell", sagte sein Anwalt Steven Greenberg zuletzt.

"Er kann und wird seine mutmaßlichen Opfer nicht einschüchtern", sagte die prominente Anwältin Allred am Montag, die drei Frauen vertritt, die Kelly sexuellen oder andere Formen von Missbrauch vorwerfen. Klägerin ist die 21 Jahre alte Faith Rodgers, die den Musiker im Alter von 19 Jahren kennenlernte. Allred zufolge drohte Kelly im Fall einer Klage, Details aus ihrem Sexleben öffentlich zu machen. Er habe auch private Fotos von ihr im Internet hochgeladen. Zuvor war eine Facebook-Seite aufgetaucht, auf der Kellys Kritiker angegriffen wurden. Die Seite wurde nach wenigen Stunden wegen Verstößen gegen die Richtlinien des sozialen Netzwerks wieder gelöscht.

"Es scheint, als schaue Herr Kelly sich die Spielzüge von Donald Trump ab, der denjenigen Frauen mit Klagen drohte, die im Wahlkampf über sein Verhalten ihnen gegenüber gesprochen hatten", sagte Allred. Diese "widerliche Taktik" werde nicht funktionieren.

Zusätzlich zu ihrer Zivilklage in New York soll Rodgers auch von der Polizei befragt werden. Erst wenn alle Beweise gesammelt sind, dürfte die Staatsanwaltschaft über eine mögliche Klage gegen den 52-jährigen Sänger entscheiden. Rodgers Mutter rief mutmaßliche Opfer Kellys auf, sich zu melden. "Ihr seid nicht allein und eure Stimme zählt. Zusammen sind wir stärker."

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