Autorin Kushner erahnt in Kalifornien eine brutale Zukunft

Rachel Kushner mit ihrem aktuellen Roman
Die Schriftstellerin Rachel Kushner schließt von Kalifornien auf den künftigen Zustand der Menschheit. "In meinen Augen ist es ein Mikrokosmos der Bourgeoisie und unserer heutigen Welt", sagte die US-Autorin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). "Die Brutalität unserer nahen Zukunft lässt sich hier bereits erahnen."

Kalifornien sei eine Wirtschaftsmacht und habe trotzdem die höchste Armutsrate in den Vereinigten Staaten. Ihren neuen Roman "Ich bin ein Schicksal" (Originaltitel "The Mars Room") habe sie geschrieben, um "die Mechanismen hinter all dem zu verstehen". Der Roman stand 2018 auf der Shortlist für den Man Booker Prize.

"Einen riesigen Unterschied" mache Bildung, sagte Kushner der "FAS" weiter. "Wenn man gebildet ist, hat man enorme Vorteile. Es ist völlig egal, ob man billigen Käse gegessen oder Schuhe aus dem Second-Hand-Laden getragen hat", erklärte die Autorin. "Das hat keine Auswirkungen auf deine Zukunft. Was Auswirkungen auf deine Zukunft hat, ist die Tatsache, ob dir gesagt wird, dass du berechtigt bist, Teil der Mittelschicht zu werden." Ihr eigener familiärer Hintergrund sei "arm, aber gebildet" gewesen.

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