APA - Austria Presse Agentur

Rasissmus-Eklat um BTS: Deutscher Radiosender erntet Shitstorm

"Bayern 3"-Moderator Matthias Matuschik hatte die südkoreanische Boyband BTS mit dem Coronavirus verglichen.

Die südkoreanischen Bangtan Boys, kurz BTS, gelten aktuell als erfolgreichste Boyband der Welt. In den USA brachen sie sogar Rekorde der Beatles, ihr Album "Map of the Soul: 7" erreichte 2020 weltweit die Spitzen der Charts, auch in Österreich.

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Für Matthias Matuschik, seines Zeichens Moderator beim deutschen Radiosender "Bayern 3", ist das offenbar wenig beeindruckend. BTS sei genauso eine Abkürzung für ein Virus wie COVID, soll der Moderator live on air gesagt haben. Für ihn sei die Band "irgendein scheiß Virus, wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt." 

Ein Ausschnitt der Sendung wurde von einem BTS-Fan auf Twitter geteilt. "Diese kleinen Pisser", nennt er die Band außerdem. Auslöser für die Brandrede: BTS hatten sich doch tatsächlich getraut, "Fix You" von Coldplay zu covern. 

Dass seine Äußerungen den Rassismus gegenüber asiatischen Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus schüren, liegt auf der Hand. Fans von BTS zeigten sich empört – "Bayern 3" reagierte darauf nur mit einer halbherzigen Entschuldigung.

In einer Stellungnahme des Senders heißt es: "In diesem Fall ist er aus dem Versuch heraus, seine Meinung ironisch-überspitzt und mit übertrieben gespielter Aufregung darzustellen, in seiner Wortwahl übers Ziel hinausgeschossen und hat damit die Gefühle der BTS-Fans verletzt."

Es handle sich um Matuschiks "persönliche, geschmackliche Meinung, völlig ungeachtet der Herkunft und des kulturellen Backgrounds der Band", heißt es. Man entschuldige sich dafür, dass viele Menschen die Äußerungen "als verletzend oder rassistisch empfunden haben".

Fans von BTS, die sich kollektiv "Army" nennen, nehmen das nicht hin und betonen auf Social Media, dass Rassismus nun mal keine Meinungssache ist. Auf Twitter trendet nun der Hashtag #Bayern3Racist – wohlgemerkt weltweit. Die Aussagen haben es sogar in die internationalen Schlagzeilen geschafft.