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Body Positivity: Diese Künstlerin verpasst Disney-Prinzessinnen realistische Kleidergrößen

Künstlerin Crystal Walter zeigt anhand von weiblichen Disney-Figuren, wie unterschiedlich Frauenkörper sein können.

Langes, dichtes Haar, Wespentaille, große Augen und volle Lippen – diese Beschreibung trifft nahezu auf jede weibliche Disney-Hauptfigur zu. Ob "Arielle, die Meerjungfrau" oder "Cinderella" –  in puncto Diversität von Frauenkörpern hat Disney keine Glanzleistung vollbracht. Die Bilder der perfekt frisierten, schlanken Prinzessin prägten etliche Generationen von Kindesbeinen auf.

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Auch Künstlerin Crystal Walter schöpft Inspiration für ihre Kunstwerke aus ihrer Kindheit. "Als ich ein Kind war, war ich dick und hasste meinen Körper. Ich erinnere mich, dass ich im Alter von 12 oder 13 Jahren in einem Kleidergeschäft zu meiner Mutter sagte: 'Ich habe nicht einmal eine menschliche Gestalt'", sagte Walter gegenüber "Scary Mommy". Der Gedanke, dass andere Menschen ebenso empfinden könnten, sei schmerzhaft.

"Ein Großteil des Problems liegt in der mangelnden Repräsentation in den Medien", sagte die Künstlerin. Damit trifft Crystal Walter den Nagel auf den Kopf. Erst in den letzten Jahren haben die Werbeindustrie, Shows und Filme auf die Body-Positivity-Bewegung reagiert. Auch Marken wie H&M, Nike oder Vero Moda erweiterten ihr Sortiment für Plus-Size-Mode. Dank Lizzo oder Ashley Graham, die sich als Repräsentantinnen diverser Körper engagieren, ist die Bewegung auch in den Mainstream-Medien angekommen. 

Für Crystal Walter sei das Zeichnen von Disney-Figuren mit unterschiedlichen Körperformen "therapeutisch" gewesen, insbesondere inmitten der Pandemie. "Kunst zu schaffen war in dieser ersten Jahreshälfte äußerst hilfreich, da ich einfach ein Gefühl der Normalität bewahrte, während alles andere zusammenbrach", so Walter.

Auf ihrem Instagram-Account @neoqlassicalart finden sich Bilder von Arielle, Cinderella, Prinzessin Jasmin und Elsa, die allesamt natürliche Körperformen haben. "Es ist okay, einen Mama-Bauch oder einen Dad Bod zu haben, auch wenn ihr keine Kinder habt. Und wenn ihr Kinder habt, dann ist es nicht eure Aufgabe 'eure alte Figur wiederzuerlangen'. Ihr seid mehr als eine Köperform", ist in einer der Captions zu lesen.

Die Reaktionen auf ihre Kunst fallen überwiegend positiv aus. "Besonders ermutigend ist es, wenn ich von Leuten höre, die meine Kunst in Schulreferaten zum Thema Körperbilder verwenden, oder wenn ich höre, dass Eltern, die mir folgen, die Bilder ihren Kindern zeigen", so Walter.