Elon Musk

REUTERS/MIKE BLAKE

"Bon Voyage": Elon Musk dreht auf Twitter durch

Seine kontroversen Aussagen führen dazu, dass ihn viele seiner FollowerInnen nicht mehr ernst nehmen.

Auf Elon Musks Twitter-Account finden sich derzeit einige verstörende Tweets. Der Tesla-Chef pocht auf Lockerung der Quarantänemaßnahmen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. "Free America now", "Gebt den Menschen ihre Freiheit zurück", "Die Krankenhäuser in Kalifornien waren die ganze Zeit halb leer" – seit Mittwoch finden sich auf Musks offiziellem Twitter-Account Statements, mit denen er gegen die herrschenden Ausgehbeschränkungen wettert, die während der Pandemie ausgerufen wurden.

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Der Tesla-CEO hätte eigentlich keinen Grund für diesen Rant, denn sein Unternehmen verzeichnet trotz Corona-Krise Gewinne. Das erste Quartal brachte dem Konzern 16 Millionen Dollar ein, wie Tech-Milliardär Musk selbst mitteilte.

Dennoch sei die Zukunft von Tesla wegen der Pandemie ungewiss, wie der Konzernlenker in einer Telefonkonferenz sagte. Er bezeichnete die Schutzmaßnahmen der US-Regierung als "faschistisch" und sprach davon, dass die Menschen in ihren Häusern eingesperrt und ihre Rechte nach der Verfassung verletzt werden.

Seine verzerrte Darstellung der kalifornischen Maßnahmen und der Relativierung der Pandemie (die Coronavirus-Panik bezeichnete er schon im März als dumm), scheinen einem höheren Zweck zu dienen. Denn ihm winken 346 Millionen Dollar als Erfolgsprämie, sobald Tesla einen Wert von 100 Milliarden Dollar an der Börse erreicht – und das wiederum hängt ziemlich stark von der Corona-Krise ab.

Mit seiner in März erstellten Prognose, dass es bis Ende April in den USA keine Neuerkrankungen geben wird, lag er völlig daneben und das schadet seiner Glaubwürdigkeit. "Elon, du verlierst FollowerInnen und Respekt mit jeder Sekunde", schrieb ein User. Musk antwortete darauf lediglich "Bon Voyage".