APA - Austria Presse Agentur

Brigitte Bardot setzt sich für Trentiner Problembären ein

Brigitte Bardot setzt sich für die drei Trentiner Problembären ein, die in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller im norditalienischen Trentino gehalten werden. In einem Brief an den Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti erklärte sich die ehemalige Schauspielerin bereit, die Braunbären in einem bulgarischen Naturschutzpark aufzunehmen, den ihre Tierschutzstiftung betreibt.

Fugatti antwortete, dass er das Angebot prüfe, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Mittwochausgabe). Die Bären sollen laut Bardot im Tanzbärenpark Beliza in Bulgarien, etwa zwölf Kilometer von der Stadt Beliza entfernt, untergebracht werden. Betreiber der Einrichtung sind die Tierschutzorganisation Vier Pfoten und die "Brigitte Bardot Foundation". Der zwölf Hektar große Park wurde im Jahr 2000 gegründet, um Bären gegen die illegale Zurschaustellung in Bulgarien, Serbien und Albanien zu retten.

Für die drei Bären von Casteller suchen Trentiner Tierschützer bereits seit Monaten eine Lösung. Der internationale Tierschutzverband OIPA hatte im Oktober bei der Staatsanwaltschaft von Trient einen Antrag auf Schließung des Trentiner Bärenpflegezentrums in Casteller eingereicht. Der Antrag wurde erstellt, nachdem die Carabinieri im Auftrag des italienischen Umweltministeriums einen Bericht über die schlechten Lebensbedingungen der drei Problembären verfasst hatten, die im Pflegezentrum gefangen gehalten werden. Der Lebensraum für die drei Tiere ist dort beschränkt. Tierschützer sprachen dabei von "gravierender Misshandlung".

Im Trentino wurden die Raubtiere im Rahmen eines Schutzprogrammes extra wieder neu angesiedelt. Sie vermehrten sich erfolgreich, mittlerweile dürften dort etwa 90 Tiere leben. Jedoch sorgen sie auch für Diskussionen: So hatte Ende August der Bär M49 in einem Bergdorf einen Carabiniere angegriffen und verletzt, so dass dieser im Krankenhaus behandelt werden musste. Derartige Vorfälle führten wiederholt zu Abschuss-Debatten zwischen Behörden, Bewohnern und Tierschützern.