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BTS: Hat Jimmy Kimmel sie rassistisch beleidigt?

Moderator Jimmy Kimmel verglich BTS mit dem Coronavirus – Fans sind empört über den vermeintlich antiasiatischen Rassismus.

US-Moderator Jimmy Kimmel ist bekannt für seine Late-Night-Show. In einem Eröffnungs-Monolog thematisierte er kürzlich die gefühlt immer mehr werdenden Varianten des Coronavirus – und zog dabei einen Vergleich, der für Aufregung sorgt.

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"Diese Varianten, all diese verschiedenen Varianten, die es gerade auf der Welt gibt, sie erinnern mich an die Boybands der späten 90er und frühen 2000er Jahre", so Kimmel. "Es gab die Großen wie die Backstreet Boys und NSYNC, die mutierten dann zu O-Town und 98 Degrees."

Nachdem Kimmel mehrere Boygroups aufgezählt hatte, kam er zur finalen "Pointe": "Letztendlich sind wir zu einer gekommen, die so ansteckend ist, dass sie alles Leben auf der Erde auslöscht."

Ohne BTS namentlich zu nennen, war klar, dass Kimmel hier von den südkoreanischen Bangtan Boys redet – schließlich ist die siebenköpfige Gruppe die mit Abstand erfolgreichste Boyband der Gegenwart.

Fans waren sofort empört über den Vergleich von BTS mit einer Corona-Mutation, zumal es ist nicht das erste Mal ist, dass die Gruppe zur Zielscheibe für rassistische Witze in Verbindung mit dem Coronavirus wird. (Wir erinnern uns: Der deutsche Radiosender "Bayern 3" hatte mit einem ähnlichen Vergleich für einen weltweiten Shitstorm gesorgt.)

Autorin Marie Lu schreibt auf Twitter: "BTS beiläufig mit einem ansteckenden Virus zu vergleichen, für das die asiatische Community verantwortlich gemacht wurde, ist nicht nur zutiefst beleidigend, sondern auch gefährlich. Ich habe nicht mein ganzes Leben lang darauf gewartet, dass ein oder mehrere asiatische Superstars Amerika erobern, nur um zu sehen, wie sie so behandelt werden."

Auch Journalistin Fatima Farha äußert sich: "Es ist deutlich, was er über BTS sagen will, und es ist erschöpfend, ekelhaft und inakzeptabel. Wir sind im dritten Jahr der Pandemie und sehen immer noch rassistische Scheiße im Zusammenhang mit Covid, Sticheleien, die in Richtung von BTS abgefeuert werden und sie dabei ständig untergraben."

Es ist nicht das erste Mal, dass Jimmy Kimmel die Boyband mit dem Coronavirus in Verbindung bringt: Erst kürzlich hatte er "Emily in Paris"-Schauspielerin Ashley Park nach ihrer überstandenen Omikron-Erkrankung interviewt – und dabei ihre Fan-Liebe für die Gruppe mit Covid verglichen. "Du dachtest, du hattest BTS-Fieber. Beides ist sehr gefährlich, du kannst froh sein, wenn du das überlebst." 

Jimmy Kimmel hat sich bislang nicht zu dem Backlash geäußert.