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Cardi B spricht nach Backlash über ihre Bisexualität

Auf Twitter feuert Cardi B gegen KritikerInnen, die ihr Queerbaiting vorwerfen: "Ich mag dieses neue Wort nicht."

Dass Cardi B in ihren Musikvideos nichts anbrennen lässt, wissen wir spätestens seit ihrem Ausfluss-Manifest "WAP" oder dem Dreifach-Zungenpritschler in "Up". Das neue Video zum Normani-Duett "Wild Side" bildet dabei keine Ausnahme: In einer Szene sind die beiden Frauen scheinbar hüllenlos und eng umschlungen zu sehen. Nun wird ihnen deshalb Queerbaiting vorgeworfen.

Was bedeutet Queerbaiting?

Wörtlich übersetzt beschreibt Queerbaiting das "Ködern" der queeren Community mit Inhalten, Aussagen, Storylines, Inszenierungen oder Andeutungen, ohne sich dabei wirklich zu positionieren. Wenn etwa eine Filmfigur queer anmutet, ihre Queerness aber nie wirklich ausgesprochen wird, dann ist das Interesse der queeren Community geweckt, ohne dabei das konservative Publikum abzuschrecken.

Aber nicht nur in Film und Fernsehen gibt es Queerbaiting: Wenn Billie Eilish etwa während des Pride Monats ein Instagram-Posting mit "I love girls" betitelt und dabei offen lässt, ob die Aussage womöglich als lesbisches Coming-out gemeint ist, heizt sie damit bewusst Spekulationen über ihre Sexualität an – und "ködert" die queere Community. Für die Caption wurde Eilish erst kürzlich kritisiert

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Ähnlich erging es nun Cardi B und Normani: Im "Rolling Stone" erschien vor Kurzem ein Text, der sich mit dem Phänomen Queerbaiting auseinandersetzt – und das Musikvideo zu "Wild Side" als Beispiel heranzieht. Dass die beiden leicht bekleideten Frauen einander innig umarmen, könne als Queerbaiting verstanden werden, hieß es. Diese Einordnung wollte die schwangere Cardi B nicht auf sich sitzen lassen. Auf Twitter feuerte sie gegen den Artikel.

"Ähm, Queerbaiting? Ihr wisst aber schon, dass wir versucht haben, einen ganzen Babybauch zu verstecken, oder? Außerdem: Ich bin mit einem Mann verheiratet aber ich habe meine Bisexualität und meine Erfahrungen mit Frauen schon so oft ausgedrückt", so die Rapperin auf Twitter. "Plötzlich ist 'Queerbaiting' das neue Wort und die Leute nutzen es bis zum Gehtnichtmehr."

In einem Folge-Tweet legt Cardi nach – und stellt klar, was sie von der Kritik hält: "Ich mag dieses neue 'Queerbaiting'-Wort nicht. Ich habe das Gefühl, es setzt KünstlerInnen unter Druck, über ihre Sexualität oder ihre Erfahrungen zu sprechen, über die sie nicht sprechen wollen. Wenn eine Künstlerin in einem Video eine Frau küsst, heißt das dann, sie muss Videos und SMS-Verläufe mit anderen Frauen vorlegen?"