Hintergrund: thomas heintz via Unsplash; Screenshot via TikTok

Codewörter: So thematisieren TikTok-UserInnen ihre Depressionen

Der Satz "I had pasta tonight" hat auf TikTok so gar nichts mit Nudeln zu tun: UserInnen verwenden Codes, um ihre psychischen Probleme zu thematisieren.

Obwohl TikTok eher als Plattform für lustige Clips und Tanz-Challenges bekannt ist, thematisieren viele UserInnen in ihren Videos auch psychische Probleme wie Depressionen und Ängste – und das häufig mithilfe von Codewörtern.

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Der Satz “I had pasta tonight” ist so ein Code: Der Satz hat auf TikTok nichts mit einem köstlichen Nudel-Dinner zu tun, sondern weist darauf hin, dass die jeweilige Person mit psychischen Problemen kämpft, sich depressiv oder ängstlich fühlt. Auch der Satz “I finished my shampoo and conditioner at the same time” weist auf Probleme des Nutzers oder der Nutzerin hin.

Ein Video, in dem der Text “Told my mom about my favourite pasta recipe and she made it for dinner tonight” zu lesen ist, wurde über 14 Millionen Mal angesehen und zählt über 60.000 Kommentare – viele davon aufbauend und fürsorglich. “Du wirst geliebt” oder “Es gibt noch so viele Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge zu sehen, so viele neue Dinge zu entdecken, also bitte verlass uns nicht” ist in den Kommentaren beispielsweise zu lesen. “Diese Kommentarspalte ist meine neue Theapie”, schreibt ein Nutzer.

Die Gen Z ist laut Untersuchungen besonders gefährdet, wenn es um psychische Erkrankungen geht. In den USA ist Suizid die zweithäufigste Todesursache unter VertreterInnen der Gen Z – zwischen 2007 und 2017 ist die Suizidrate in dieser Alterskohorte um 56 Prozent gestiegen.

 

Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken.