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Conchita: "Ohne Heidi hätte es dieses Format vielleicht nie gegeben"

Die Besetzung von Heidi Klum als Jury-Chefin von "Queen of Drags" sorgte für Kritik – nun erhält sie Unterstützung.

Am 14. November startet "Queen of Drags", die erste deutschsprachige Castingshow für Draqueens, zur besten Sendezeit auf ProSieben. Dass die Sendung aber nicht wie beim Vorbild "RuPaul's Drag Race" von einer Dragqueen präsentiert wird, stattdessen aber von einer heterosexuellen Frau, die vor allem für die Vermittlung eines fragwürdigen Frauenbilds bekannt ist, sorgte bereits im Vorfeld für viel Kritik aus der queeren Community.

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Fans von "Drag Race" starteten sogar eine Petition gegen Heidi Klum als Moderatorin der neuen Show. "Wir sehen es als problematisch an, wenn zwar endlich mal im deutschen Fernsehen ein queeres Format produziert wird, aber schon die Frontfigur alles andere als queer ist und durch ein heteronormatives weibliches cis-Gesicht der aktuellen deutschen TV-Welt ersetzt wird", hieß es darin.

Kurz vor dem Sendestart erfährt Heidi Klum nun Unterstützung von Conchita und Bill Kaulitz, die gemeinsam mit dem Model die Jury bilden. 

"Heidi ist eine unglaublich tolerante, offene Frau", betont Klum-Schwager Bill Kaulitz am Samstag bei einem Event in München. Sie sei die perfekte Besetzung für "Queen of Drags". "Die Leute wollen ja Gleichberechtigung und Toleranz und genauso viel Toleranz hätte ich auch erwartet", so der Sänger.

Und auch Conchita, ihres Zeichens österreichisches Nationalheiligtum und selbst eurovisionäre Dragqueen, bricht in einem Interview mit "Zeit Online" eine Lanze für Heidi Klum: "Ich nehme diese Chance wahr, um die Drag-Thematik in den Mainstream zu bringen und finde, dass Heidi, auch wenn sie nicht aus dieser Szene kommt, eine absolute Berechtigung hat, eine Performance zu beurteilen."

Ohne Heidi Klum, die schließlich einer der berühmtesten deutschsprachigen Menschen sei, wäre dieses Format wohl auf einem Sendeplatz gelandet, wo es niemanden interessiert hätte – oder wäre vielleicht gar nie zustande gekommen, meint Conchita alias Tom Neuwirth. "Die Kritik war wahnsinnig laut, und ich war ein bisschen irritiert, weil gerade unsere Community immer danach trachtet, inkludiert zu werden, zu inkludieren und ohne Vorurteile Menschen gegenüber zu sein."