APA - Austria Presse Agentur

Cusack feiert seinen 53. Geburtstag ohne richtigen Knaller

John Cusack ist zuletzt ein wenig vom Radar verschwunden. Nennenswerte Filme wie "Map to the Stars" (Regie: David Cronenberg) oder " Chi-Raq" (Regie: Spike Lee) liegen schon einige Jahre zurück. Dabei ist es nicht so, dass der Hollywood-Star nicht vor der Kamera gestanden hätte, aber richtige Knaller waren nicht dabei. Und Kassenerfolge schon gar nicht. Am Freitag wird Cusack 53 Jahre alt.

Laut "Box Office Mojo" spielten der Science-Fiction-Film "Singularity" (2017) und der Thriller "River Runs Red" (2018) zusammen nicht einmal 15.000 Dollar ein. Jetzt aber gibt Cusack wieder richtig Gas - in der Streaming-Welt. Der Schauspieler steht für die Amazon-Serie "Utopia" vor der Kamera. Auf seinem Instagram-Account hat er schon mal ein paar Impressionen von den Dreharbeiten gepostet.

In "Utopia" geht es um einen mysteriösen Underground-Comic randvoll mit Verschwörungstheorien. Und die entpuppen sich tatsächlich als wahr. Cusack spielt in dem Remake einer gleichnamigen Serie aus dem Jahr 2013 einen Biotechniker, der an die weltverändernde Kraft der Wissenschaft glaubt. Für Cusack ist die Serien-Hauptrolle absolutes Neuland und ihm gefalle die Idee, "dass man nicht alles in eineinhalb, zwei Stunden pferchen muss wie bei einem Film", sagte er "Atlanta Journal-Constitution".

In seinen Filmen verkörpert Cusack häufig unkonventionelle Außenseiter - und seine Stellung im Filmbusiness sieht er ganz ähnlich. Für den Schauspieler ist Hollywood "ein Hurenhaus", in dem "die Leute verrückt werden", sagte er einmal dem "Guardian". Dabei stößt ihm vor allem das reine monetäre Schielen auf die Blockbuster auf, die die Filmkunst in Gefahr brächten.

Geboren am 28. Juni 1966 in Evanston bei Chicago, eiferte Cusack seinem Vater Dick (1925-2003), ebenfalls Schauspieler, nach und besuchte Theater-Wokshops in der Region. Bald stand er auf der Bühne und spielte in Werbespots mit. Sein Kinodebüt gab er mit 16 in der College-Komödie "Class - Vom Klassenzimmer zur Klassefrau" (1983). Mit "Der Volltreffer" (1985) und "Teen Lover" (1989) zementierte er seinen Ruf als Teenie-Star - obwohl er das nie hatte werden wollen. Reiner Zufall sagt Cusack: "Ich war 16 als sie Filme über 16-Jährige in Chicago machen wollten", sagte er im "Guardian"-Interview.

Von seinem Teenie-Image konnte sich Cusack spätestens 1990 mit Stephen Frears Film "Grifters" lösen. Für den Comedy-Thriller "Grosse Pointe Blank" (1997), in dem er einen Killer spielt, der zu einem Klassentreffen an seine ehemalige Highschool reist, schrieb er auch am Drehbuch mit.

Später brillierte er in "Being John Malkovich" (1999), "High Fidelity" (2000), "America's Sweethearts" (2001) oder "Das Urteil - Jeder ist käuflich" (2003). In "2012 - Das Ende der Welt" (2009) von Roland Emmerich versucht er seine Familie während der Apokalypse zu retten.

Über sein eigenes Privatleben schweigt sich Cusack aus, umso deutlicher wird er, wenn es um Politik geht. Und ganz besonders deutlich wird er bei Donald Trump. Als dieser zum US-Präsidenten gewählt wurde, schrieb der Schauspieler auf Twitter: "Die Leute werden bald erkennen, dass es keine Realityshow ist, es ist ein Schlachthaus."