Screenshot via YouTube / David Dobrik

Zweites Entschuldigungs-Video: David Dobrik wird emotional

YouTuber David Dobrik hat ein weiteres Video veröffentlicht, in dem er sich den Tränen nahe für seine Handlungen entschuldigt.

David Dobrik dürfte schon leichtere Tage durchlebt haben: Nachdem eine anonyme Frau öffentlich gemacht hatte, bei einem Videodreh von Durte Dom, einem Mitglied von Dobriks "Vlog Squad", vergewaltigt worden zu sein, brachen dem YouTuber nach und nach AbonnentInnen und Sponsorenverträge weg.

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Zuvor hatte außerdem Seth Francois, einst selbst "Vlog Squad"-Mitglied, seinen ehemaligen Kollegen sexuelle Belästigung vorgeworfen. Ein Streich, bei dem er ohne Einverständnis von einem älteren Mann geküsst wurde, sei für ihn bis heute eine traumatische Erfahrung, hieß es.

David Dobrik selbst wird dabei vorgeworfen, ein toxisches Arbeitsumfeld aufgebaut und dementsprechendes Verhalten ermöglicht zu haben. Ein erstes Video namens "Let's talk", in dem er die Anschuldigungen thematisiert, stieß auf Kritik. Dobrik betonte darin, dass er bei seiner Arbeit stets darauf bedacht sei, das Einverständnis aller Beteiligten einzuholen – manche Menschen würden einfach hinterher ihre Meinung ändern. Besonders im Kontext einer Vergewaltigung, die er gewissermaßen ermöglicht hat, klang das nicht sonderlich reumütig – schnell war von Victim-Blaming die Rede.

"Glaube der Frau voll und ganz"

Mit einem neuen Video will David Dobrik nun endgültig seinen Standpunkt deutlich machen – und wird darin sogar emotional. "Ich glaube der Frau, die öffentlich sagte, dass Dom sie sexuell belästigt hat, voll und ganz. Ich habe ihr Einverständnis bekommen, das Video zu posten, aber trotzdem hätte ich es nie posten sollen." Dobrik verstehe jetzt, dass sie ihr Einverständnis, das er per SMS erhielt, nur gegeben hatte, weil sie dachte, sie müsste – und das sei "fucked up".

Dobrik sei sich der ungleichen Macht-Dynamik, die entsteht, wenn YouTube-Videos mit Fans gedreht werden, nicht bewusst gewesen. "Ich wünschte, ich wäre verantwortungsbewusster gewesen, ich wünschte, es wäre mir bewusst gewesen, und es tut mir so leid, dass ich das verpasst habe", so Dobrik. "Ich hätte da sein müssen und ich hätte sichergehen müssen, dass alle Beteiligten umsorgt sind und sich wohlfühlen."

David Dobrik nennt außerdem weitere Frauen, die bereits 2018 ähnliche Anschuldigungen gegen Durte Dom hervorbrachten. "Es tut mir leid, dass ich euch nicht zugehört habe. (...) Es tut mir leid, dass ich euch nicht geglaubt habe." Dobrik sei heute klar, dass er die Frauen nicht nur zu Unrecht angezweifelt, sondern Durte Dom darüber hinaus weiterhin eine Plattform gegeben und damit sein Verhalten bekräftigt habe.

2019 beendete er die Zusammenarbeit mit Durte Dom – Dobrik habe es jedoch versäumt, sich bei den Frauen zu melden oder sich zu entschuldigen. "Es bricht mir das Herz, dass ich all diese Dinge und diesen ganzen Content gemacht habe, während es Menschen gab, die immer noch darunter litten", so der YouTuber den Tränen nahe. Er wolle sich nun eine kurze Pause von Social Media nehmen.