Demi Lovato bei den American Music Awards 2017.

REUTERS/Danny Moloshok

Trotz Überdosis: Demi Lovato konsumiert weiter Alkohol und Marijuana

In einem Interview erklärt Demi Lovato, wieso sie trotz ihrer Erfahrungen nicht gänzlich auf bestimmte Drogen verzichten will.

Seit ihrer Jugend kämpft Demi Lovato mit Drogen. Nachdem sie sechs Jahre lang nüchtern gewesen war, erlitt sie im Juli 2018 eine Rückfall und kam nach einer Überdosis (angeblich Heroin) beinahe ums Leben. Bis heute leidet die Sängerin an den Spätfolgen – sie sei teilweise blind und könne nie wieder Autofahren, gibt sie im Trailer ihrer kommenden YouTube-Dokumentation "Dancing with the Devil" zu.

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Trotz des Vorfalls will Demi Lovato in Zukunft nicht auf Alkohol und Marijuana verzichten, wie sie nun in einem Interview mit "Glamour" erklärt. Gänzlich auf Drogen zu verzichten sei der falsche Weg für sie – stattdessen setze sie auf Balance. Mit den Drogen, die ihre Überdosis ausgelöst haben, sei sie "fertig", nun aber zu sagen, sie dürfe nie wieder Alkohol trinken oder "ein bisschen Gras" rauchen, wäre laut Demi Lovato für sie der falsche Weg. Eine "Alles oder nichts"-Welt sei nichts für die Sängerin.

Das Konzept habe sie aus ihren Erfahrungen mit ihrer Essstörung abgeleitet. Diese habe sie in den Griff bekommen, indem sie sich selbst erlaubt hatte, ohne Schamgefühl zu essen, was sie möchte. Diese Methode wollte sie auch auf Drogenkonsum anwenden, so Lovato.

Alkohol und Marijuana in Maßen

Sie zog ihren Betreuer, der ihr seit ihrer Überdosis hilft, zu Rate. "Ich habe ihn angerufen und gesagt: 'Hier stimmt was nicht. Auf der einen Seite meines Lebens legalisiere ich Dinge komplett und auf der andere Seite folge ich einem strikten Programm, das mir sagt, wenn ich einen Fehler begehe, sterbe ich. (...) Ich möchte diesen Balance-Ansatz auch auf der Drogen-Seite meines Lebens ausprobieren."

Ihr Entschluss sorgte in ihrem Umfeld für Besorgnis. Letztendlich seien ihre engsten Vertrauten jedoch der Meinung gewesen, dass sie es verdiene, diese Entscheidung für sich selbst zu treffen.

Lovato betont jedoch, dass es sich dabei um eine Lösung für sie handle – nicht für jeden Menschen. Sie wolle nicht, dass Leute, die sich gerade von einer Suchterkrankung erholen, von ihrem Umgang hören und dann glauben, sie sollten auch in Maßen Alkohol trinken und einen Joint rauchen.

Sie wolle die Menschen jedoch dazu ermutigen, Entscheidungen für sich selbst zu treffen. "Für mich war es Autonomie, die mein Leben verändert hat", so Demi Lovato.