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Der Diätriegel-Shitstorm von Forever 21

...und andere Fehltritte, die sich die Billigmodekette über die Jahre geleistet hat.

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Seitdem Forever 21 im Jahre 1984 seine Pforten in den USA öffnete, hat die Textilkette immer wieder durch billige Nachahmungen von Designerkleidung (und haufenweise Klagen gegen ebendiese) von sich reden gemacht. Jüngst geriet das Unternehmen ins digitale Kreuzfeuer, weil Lieferungen ein eher fragwürdiges Präsent beigelegt wurde: KundInnen bekamen zu ihrer Kleidung einen Diät-Riegel.

"Meine Mutter hat Kleidung aus der Übergrößen-Kollektion von Forever 21 bestellt und die haben ihr einen Diät-Riegel von Atkins mitgeschickt", schreibt eine junge Frau unter einem Foto eines Pakets auf Twitter. Das Beilegen gewichtsreduzierender Riegel, Shakes oder Tees zu Kleidung könne eine negative Botschaft über Körperbilder verbreiten, fügt sie an.

Nachdem anfangs vermutet wurde, die Riegel wären nur Bestellungen von Kleidung in Übergrößen beigelegt, hat Forever 21 mittlerweile erklärt, dass es sich lediglich um ein "Versehen" handle und der Snack in allen Paketen unabhängig von der Größe der bestellten Teile mitgeliefert war. 

Dass das seltsame Kundengeschenk ein Versehen war, könnte man fast glauben – hätte Forever 21 nicht eine ziemlich lange Vorgeschichte, wenn es um solche Fehltritte geht. Erinnern wir uns an ein paar ausgewählte Ausrutscher der Modekette, die wahrscheinlich auch "Versehen" waren.

Als die hauseigene Plus-Size-Kollektion von einem Model vorgeführt wurde, das offensichtlich nicht Plus-Size war. Als der Weißeste Mann der Welt ausgewählt wurde, um einen "Wakanda Forever"-Sweater zu präsentieren. Als eine junge Chrissy Teigen von einem Model-Job gefeuert wurde, weil sie in den Augen von Forever 21 "zu fett" gewesen war. ("I hate you, Forever 21. I hate you so much. Honestly, you're the worst", sagte Teigen 2014 dazu in einem Interview.)

Als ein T-Shirt für Kinder die Aufschrift "Sorry Ladies, I only date Models" zierte. Als eine für sich allein schon problematische "Straight Outta Compton"-Kollektion von lauter Weißen Frauen gemodelt wurde. Oder als 2016 allen Ernstes ein Männershirt mit dem Print "Don't say maybe if you want to say no" verkauft wurde.

Für Forever 21 ist Kontroverse nichts Neues. Und all das ist nur die Spitze des Eisbergs – von Arbeitsbedingungen, Mindestlöhnen und nachhaltiger Produktion wollen wir gar nicht erst anfangen. Die Diätriegel-Causa ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, sie kann aber auch als Anlass empfunden werden, darüber nachzudenken, wo wir unsere Kleidung kaufen.