APA - Austria Presse Agentur

"Der Prinz aus Zamunda 2" bei Amazon: Ein Déjà-vu

Im lang ersehnten zweiten Teil von Eddie Murphys Kultkomödie aus den 1980ern, "Der Prinz aus Zamunda", diskutieren zwei Figuren über "Sequels von alten Filmen, die kein Schwein interessieren".

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Die beiden könnten echte Fans sein, die das Original so sehr lieben, dass sie nicht wollen, dass sich jemand daran vergreift. Heute, Freitag, erscheint nach 33 Jahren die durchwachsene Fortsetzung bei Amazon. Es ist 30 Jahre her, seit Prinz Akeem (Murphy) mit seinem treuen Kumpel Semmi (Arsenio Hall) von der fiktiven afrikanischen Nation Zamunda nach New York City gereist ist, um einer arrangierten Ehe aus dem Weg zu gehen und Akeems große Liebe Lisa (Shari Headley) zu finden. In der Fortsetzung folgt Akeem seinem Vater (James Earl Jones) als König des Landes, hat aber selbst keinen männlichen Erben. Nach zamundanischem Recht kann keine seiner drei Töchter (KiKi Layne, Akiley Love und Bella Murphy, die Tochter des Schauspielers) den Thron besteigen.

Ein anderes Problem ist das Nachbarland Nextdoria und sein exzentrischer Militärdiktator General Izzi (Wesley Snipes), der eine alte Rechnung zu begleichen hat. Aber es gibt Hoffnung. Es stellt sich heraus, dass Akeem im Rausch mit einer New Yorkerin (Leslie Jones) Sex hatte und nun tatsächlich einen Sohn hat. Akeem und Semmi kehren also nach Queens zurück und treffen Lavelle (Jermaine Fowler), einen jungen Mann, der nicht wirklich Lust auf Verantwortung hat.

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Akeem fliegt Lavelle und seine Mutter nach Zamunda (ohne dass irgendjemand an einen DNA-Test denkt), um mit dem Prinzentraining zu beginnen. Sein Sohn soll den Frieden sichern und mit Izzis Tochter (Teyana Taylor) vermählt werden, aber wie schon sein Vater vor ihm, will sich Lavelle nicht vorschreiben lassen, wen er heiratet.

Mit Fortsetzungen ist das so eine schwierige Sache. Wenn man sich als Filmemacher zu stark am ersten Teil orientiert, läuft man Gefahr, sich der Einfallslosigkeit schuldig zu machen. Wenn man sich zu weit davon entfernt, dann wird man der Blasphemie überführt. "Der Prinz aus Zamunda 2" fällt definitiv in erstere Kategorie. Anspielungen auf den Film aus dem Jahr 1988 gibt es zuhauf. Es gibt sogar lustige Clips aus dem Originalfilm, die während des neuen Films gespielt werden.

Regisseur Craig Brewer, der das wunderbare Biopic "Dolemite Is My Name" (2019) mit Murphy gedreht hat, scheint mehr darauf bedacht zu sein, Déjà-vu-Gefühle zu wecken als eine eigene Komödie zu machen. Wie schon im ersten Film triumphiert wieder die wahre Liebe. Die Geschichte hat wieder einen feministischen Touch und gibt jedem eine Lektion über veraltete Traditionen. Es fühlt sich alles sehr vertraut an.

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Eddy Murphy war das Herz des ersten Films, der eine Frau mit eigenem Verstand inmitten der endlosen New Yorker Hölle des Hupens und Fastfoods finden wollte. Seine Eltern hatten ihn in einer Welt verhätschelt, in der es gewohnt war, jeden Morgen von üppigen Nymphen gebadet zu werden. Und die Nymphen sind nicht das Einzige, was es auch in der Fortsetzung gibt.

Es ist schön zu sehen, dass der Vater von Lisa (John Amos) immer noch gegen die McDonald's-Anwälte kämpft, die fiktive Soul-Band Sexual Chocolate (mit Murphy als Lead-Singer) zurückkehrt, und die Friseursalon-Bande so politisch unkorrekt wie eh und je ist. ("Ich will eine Frau, die so schwarz ist, dass ich eine Taschenlampe brauche, wenn ich sie vögle!") Diese Szenen, in denen Eddie Murphy und Arsenio Hall mehrere Figuren unter tonnenweise Make-up spielen, sind heute genauso lustig wie damals.

Wenn ein Film gut ist, fragt die königliche Friseurin den Prinzen an einer Stelle, warum sollte man ihn dann mit einer Fortsetzung ruinieren? Nun ja, weil Hollywood einen unstillbaren Appetit hat, wäre vielleicht die richtige Antwort. Stattdessen, gibt sie zu bedenken, gebe es auch Ausnahmen. "Der Prinz aus Zamunda 2" ist vielleicht nicht die ganz große Ausnahme, aber welche Sequels sind das schon.