Wenn wir auf das absolute Desaster, das sich 2020 nennt, zurückblicken wollen, dann geht das nicht ohne Memes. Selten waren Witze aus dem Internet wichtiger – in einem Jahr, in dem es sonst nur sehr wenig zu Lachen gab, waren Memes eine Art Ventil zur Krisenbewältigung.
Für dich ausgesucht
Voller Ehrfurcht und Dankbarkeit wollen wir uns an dieser Stelle an die zehn wichtigsten Memes des Jahres erinnern – ohne euch hätten wir das nicht geschafft.
1. Die österreichischen Waldstädte
What a moment: Nachdem Donald Trump in einem Interview über die verheerenden Waldbrände in Kalifornien sprach, behauptete er plötzlich, die Menschen in Österreich würden in sogenannten Waldstädten leben. Es folgte eine Lawine an Memes, die Österreich als Dschungel zeigten.
2. "Gossip Girl"-Buchstabensalat
Es war der Moment, in dem wir merkten, dass wir alle langsam wahnsinnig werden: Zu Beginn des ersten Lockdowns ging ein Meme viral, das nichts weiter tat, als die Buchstaben im Titel der Serie "Gossip Girl" neu zu ordnen. Stichwort: "Go piss, Girl."
3. Nature is healing, we are the virus.
Anfang des Jahres gingen Fotos viral, die die angeblichen positiven Nebeneffekte eines Lockdowns aufzeigen wollten: Die sonst so verschmutzen Wasserwege im menschenleeren Venedig seien zum ersten Mal seit Jahren so rein, dass Delfine und Schwäne in ihren natürlich Lebensraum zurückkehren würden, hieß es. "Die Natur erholt sich, wir sind das Virus", so der Tenor. Die Fotos erwiesen sich als Fake – Memes gab es trotzdem.
4. "I am once again asking you..."
2020 war nicht nur ein Corona-Debakel, es war auch ein Wahl-Jahr in den USA. Am Ende wurde Joe Biden von der Demokratischen Partei zum Kandidaten ernannt – Mitstreiter Bernie Sanders konnte sich aber immerhin mit einem Video, in dem er erneut um die finanzielle Unterstützung von WählerInnen bat, in den Geschichtsbüchern des Internets verewigen.
5. "I am going to create an environment that is so toxic"
Gleich zwei Hypes erlebte eine Szene aus "Glee", in der die von Jane Lynch gespielte Sue Sylvester ihre bösartigen Pläne zum Aufbau einer toxischen Umgebung erläutert. Erstmals gingen die Memes im Sommer viral, einen zweiten (grundlosen) Frühling erlebten sie im Dezember.
6. Mentally I'm here
Als dem Internet langsam bewusst wurde, dass die Corona-Situation unter Umständen länger als angenommen andauern könnte, entwickelten UserInnen einen neuen Bewältigugsmechanismus: Sie teilten ihren geistigen Aufenthaltsort – und brachten damit ihre Gefühle zum Ausdruck.
7. Alles ist Kuchen
Im Sommer machte ein Video die Runden, das einen täuschend echten Croc als Kuchen-Attrappe entlarvte. Das Internet verfiel darauf hin in eine echte Glaubenskrise: Sind wir am Ende des Tages vielleicht sogar selbst nichts anderes als Fondant-Hüllen, gefüllt mit Biskuit und Topfencreme? Eine ganze Reihe an Memes beschäftigte sich mit der Frage danach, ob die ganze Welt womöglich aus Kuchen besteht.
8. How it started / how it's going
Das inzwischen etablierte "How it started / how it's going"-Stilmittel dürfte wohl das schönste, weil aufmunterndste Meme des Jahres sein. UserInnen nutzten das Format in erster Linie, um Entwicklungen aufzuzeigen – ob diese bewundernswert oder einfach nur lustig sind, spielt dabei keine Rolle.
9. Meine Pläne vs. 2020
Eine schmerzvolle Erinnerung daran, dass uns 2020 einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Danke für nichts.
10. Vibing Cat
Einen der wenigen Lichtblicke des Jahres lieferte dieses Video einer Katze, die allem Anschein nach einen ziemlich guten Song hört. Die Bilder wurden zur Steilvorlage für zahlreiche Remixes – inzwischen gibt es kaum einen Song, zu dem die "Vibing Cat" dieses Jahr nicht gechillt hat.