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Diese Tweets zeigen, wie egoistisch Menschen in Zeiten des Coronavirus sein können

Es musste sich wohl eine ernste Krise ereignen, um uns vor Augen zu führen, wie privilegiert wir eigentlich sind.

Seit Ende Februar kursieren auf Twitter Bilder von leergeräumten Supermarktregalen. Das Coronavirus animierte zahlreiche Menschen zu Hamsterkäufen. Als heiße Ware gilt insbesondere Toilettenpapier – für manche anscheinend ein Lebenselixier.

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In einem Video, das derzeit auf Twitter herumgeistert, versucht eine Mitarbeiterin einer dm-Filiale in Deutschland einen Mann und eine Frau davon abzubringen, mehrere Pakete Toilettenpapier zu kaufen. Als sie darauf bestehen, die Pakete zu bezahlen, greift die Mitarbeiterin durch. "Dann kaufen sie hier gar nichts", so die Verkäuferin, woraufhin sie von der Frau angeschrien wird. "Sind Sie bescheuert? Es ist meine Sache, wie viel Toilettenpapier ich kaufe", so die Kundin. Die Situation eskaliert als die Mitarbeiterin und die KundInnen sich um die Packungen reißenn – den Streit kann die Mitarbeiterin lediglich mit der Drohung, dass sie die Polizei rufen werde, schlichten.

Obwohl in Österreich ein Versammlungsverbot veranlasst wurde und die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum erheblich eingeschränkt wurde, twittern UserInnen nach wie vor von belebten Plätzen. "Verwirrend, wie die einen am Siebenbrunnenplatz in vollen Schanigärten sitzen, trinken und lachen", so eine Nutzerin. Für viele Skigebiete ist die Skisaison mit dem Aufkommen des Coronavirus beendet worden, dennoch scheinen sich einige Skifans nicht an die behördlichen Anweisungen zu halten. "Leute sitzen gruppenweise auf Schihüttenterrassen. Wie vertrottelt und verantwortungslos kann man sein? Das macht wütend", schrieb Journalistin Karin Leitner.

Die Wiener Alltagspoeten teilten auf ihrer Facebook-Seite eine skurrile Szene, die sich in einem Supermarkt in Liesing ereignet hat. Auch hier wird klar, wie schnell die Lage in Krisensituationen eskalieren kann: Ein Kunde stapelt Lebensmittel in seinen Einkaufswagen – als ihn ein anderer fragt, ob er eine Packung Nudeln haben kann, beschimpft ihn dieser und schlägt ihm ins Gesicht. 

Diese Krise hält uns womöglich den Spiegel vor Augen: Obwohl es uns in Österreich an nichts mangelt und die Supermarktketten täglich versichern, dass von allen Lebensmitteln genügend vorhanden ist, kaufen manche mehr, als sie benötigen. Vielleicht ist das eine Chance um endlich das Problem der Lebensmittelverschwendung in den Griff zu bekommen – oder Empathie mit jenen zu zeigen, die weit weniger als wir haben.