APA - Austria Presse Agentur

Ein Leben zwischen Klinik und Schiff: Barbara Wussow ist 60

Mit Anfang 20 eröffnete sich für Barbara Wussow die Hochglanzwelt des Fernsehens. Als Lernschwester Elke in der legendären Serie "Die Schwarzwaldklinik" spielte sich die Österreicherin an der Seite ihres Vaters Klausjürgen Wussow ab 1985 in die Herzen eines Millionenpublikums. Dem Fernsehen blieb sie seitdem treu und verkörpert seit 2018 am "Traumschiff" Hoteldirektorin Hanna Liebhold. Am Sonntag (28. März) wird die Schauspielerin nun 60 - und steckt mitten im Dreh.

"Gefeiert wird mit dem 'Traumschiff'-Team und der Crew", verriet Wussow der dpa. Stilecht mit Dinnermarsch, Champagner, Torte und Wunderkerzen wie beim Galaabend, dem krönenden Abschluss der "Traumschiff"-Reisen? Wer weiß. Sicher ist jedenfalls, dass sich die Schauspielerin an Bord wohlfühlt. Sie kann ihr Fernweh stillen. Und sie schätzt das gesamte Filmteam: "Das ist ja eine große Familie."

Nur einen Wermutstropfen gibt es: Die Wienerin vermisst die Passagiere, die sonst zusätzlich zum Filmteam immer auf der MS Amadea mitfahren und dieses Mal wegen der Coronabeschränkungen nicht dabei sein dürfen. "Durch leere Gänge zu gehen und niemanden zu sehen, das ist nicht so lustig", hatte Wussow unlängst bedauert. Zu ihren Fans hat sie ein besonderes Verhältnis. Mit einigen ehemaligen Passagieren sei sie sogar befreundet.

Doch der Ruhm hat auch Schattenseiten, wie die Schauspielerin 1990 bei ihrer Heirat mit dem Wiener Albert Fortell am Wörthersee erfahren musste. Weil sie die Exklusivrechte für den Tag an eine Fotoagentur verkauft hatten, wurde das Promipaar von neugierigen Blicken abgeschirmt. Zum Ärger der Schaulustigen, die nach der Trauung kaum einen Blick auf die Frischvermählten erhaschen konnten und sie deshalb vor der Kirche mit Buhrufen empfingen.

Doch das ist lange her - seit mehr als 30 Jahren sind die beiden nun verheiratet. Sie haben einen mittlerweile erwachsenen Sohn und die 15-jährige Tochter Johanna, die mit ihrer Mutter schon als Kleinkind vor der Kamera stand für einen Rosamunde-Pilcher-Film. Auch Wussow selbst wuchs mit Schauspielerei auf, nicht nur wegen ihres Vaters.

Auch ihre Mutter Ida Krottendorff war Schauspielerin und unterwies die Tochter in ihrer Kunst. Wussow studierte Bühnenbild und Kostüm an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Und sie machte eine Schauspielausbildung und erhielt Engagements etwa an der Josefstadt oder an der Komödie im Bayerischen Hof in München.

Ihre Familie ist für Wussow ein Halt. Sogar der Coronapandemie kann sie deshalb positive Seiten abgewinnen. "Ich habe jetzt meine Kinder und meinen Mann länger um mich rum", sagte sie. Außerdem konnte sie sich im Coronasommer 2020 einer anderen Leidenschaft widmen: dem Backen. Wochenlang übte sie für die Sat.1-Show "Das große Promibacken".

Dass sie gleich als erste rausflog, bedauert sie, auch weil sie ihre ganzen Rezepte nicht mehr vorführen konnte. "Eine Malediventorte mit wunderschön modellierter Taucherin, mit verschiedenen Schichten von Frucht bis Kokos. Eine Jugendstiltorte mit 16 Schichten, Gold und Schwarz. Und eine Flokatitorte - eine lustige Teppichtorte", verriet Wussow. Und zum Abschluss eine Wiener Melange, "mit einem Teeservice auf der Decke aus Marzipan". Ob sie bei so viel Leidenschaft selbst ihre Geburtstagstorte machen wird? Eher nicht. "Den Geburtstagskuchen wird wohl der Koch von der MS Amadea für mich backen", hofft Wussow.