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Eine obdachlose Frau nutzt einen leeren U-Bahnsteig als Bühne – und die ganze Welt sieht zu: Sie stimmt die Arie "O mio babbino caro" des Komponisten Puccini an und wird dabei von einem Beamten, der sich zufällig in der Nähe aufhält, gefilmt. Mit drei Taschen in der Hand und einem bepackten Rollwagen scheint die Frau wohnungslos zu sein.
Das Video, das mittlerweile über sechshunderttausend Aufrufe zählt, veröffentlichte der Polizist auf Twitter: "4 Millionen Menschen nennen L.A. ihr zu Hause. 4 Millionen Geschichten. 4 Millionen Stimmen ... manchmal muss man einfach stehenbleiben und einer lauschen, um etwas Wunderbares zu hören", ist auf dem offiziellen Account des Los Angeles Police Departments zu lesen.
Fake oder echt?
Das Video löste eine heftige Diskussion auf Twitter aus, weil einige NutzerInnen behaupten, dass es sich um eine Inszenierung handle. "Es sieht leider fake aus. Schöne Stimme, ein netter Gedanke dahinter, aber die saubere Kleidung, ihre Haut und die Zöpfe, dann die perfekt platzierten Risse in ihrer Tasche…sieht einfach fake aus", so ein Nutzer. Andere wiederum sind vom Können der Frau begeistert und wünschen ihr, dass sie die Möglichkeit bekommt, bei TV-Shows wie "America's Got Talent" aufzutreten. "Nicht jeder Obdachlose ist schmutzig. Einige schaffen es trotz ihrer Umstände, anständig und sauber zu bleiben. Diese Frau hat Talent", schreibt eine Nutzerin.
Mysterium geklärt
Inzwischen wurde die Identität der Frau aufgedeckt. Lokale Medien berichten, dass es sich bei der Sängerin um Emily Zamourka handelt, die vor 30 Jahren aus Russland in die USA ausgewandert ist. Zamourka ist ausgebildete Pianistin und Geigerin und verdiente ihr Geld als Lehrerin. Aus gesundheitlichen Gründen verlor sie ihren Job, so kam es dazu, dass sie ihre Rechnungen und ihre Miete nicht mehr bezahlen konnte. Seitdem lebt sie auf der Straße, wo ihre Geige gestohlen wurde.
"Zurzeit schlafe ich auf einem Karton auf einem Parkplatz", erzählte Zamourka dem Sender ABC7. Sie sei auf die Hilfe anderer angewiesen, wolle aber niemandem zur Last fallen. Als sie erfahren hat, dass ihr Video viral ging, war sie fassungslos. Sie hoffe, dass dies eine Wende in ihrem Leben sei.
Auf die Frage, warum sie ausgerechnet in der U-Bahnstation singt, entgegnete Zamourka, dass sie die Akustik dort schätze.