Elsbergs "Blackout" in einer Sonder-Edition erschienen

Elsberg mit seinen Werken - "Blackout" gibt es nun doppelt
Wem der Begriff "Blackout" im Zusammenhang mit einem flächendeckenden Stromausfall nichts sagt, der oder die hat in den vergangenen Monaten wohl keine Medienberichterstattung verfolgt. Erst Anfang dieses Jahres hieß es, dass die mitteleuropäischen Energienetze nur knapp an einem Blackout vorbeigeschrammt seien, im Herbst wurde erneut auf die Gefahr eines solchen Zusammenbruchs hingewiesen. Marc Elsberg schrieb über das Phänomen einen Thriller - jedoch bereits im Jahr 2012.

Das Thema der fiktiven Erzählung, die bereits im Jahr ihres Erscheinens von manchen Kritikern als "gut getarntes Sachbuch" bezeichnet wurde, ist ein derartiger Dauerbrenner, dass seine diesen Herbst erfolgte Neuerscheinung in einer Sonder-Edition fast logisch erscheint. Dabei sind die Hauptgründe dafür andere: Zum einen das nahende zehnjährige Jubiläum des erstmaligen Erscheinens, zum anderen die seit Mitte Oktober beim Streamingdienst "Joyn PLUS+" zu sehende gleichnamige Serie - mit u.a. Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach, Philipp Hochmair und Jessica Schwarz. Die sechs Teile auf Basis von Elsbergs Bestseller werden im Frühjahr 2022 auch im Free-TV ausgestrahlt, nämlich von Sat1.

Mit Mailand als Ausgangspunkt ließ Elsberg vor knapp zehn Jahren auf rund 800 Seiten Europa in Sachen Stromversorgung lahmlegen. Nachdem ein Thriller nicht ohne kriminelle Handlung auskommt, spielen dabei Hackerangriffe und Erpressung eine Rolle. Dabei entsteht ein durchaus realistisch wirkendes Szenario, das Leserinnen und Leser schon damals in Hochspannung versetzte - ob mit oder ohne Stromzufuhr für die Beleuchtung. Als Wissenschafts-Thriller gelobt, wirkte Elsbergs Schilderung eines Kontinent-umspannenden Blackouts samt möglicher Konsequenzen tatsächlich als Anstoß für Wissenschafter und Behörden, sich mit einem solchen Szenario auseinanderzusetzen und Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Eine Person, die sich durch die Lektüre des Megaerfolgs des Wiener Autors zum Handeln genötigt sah, ist Wiens Alt-Bürgermeister Michael Häupl. Er kommt in der aktuellen Sonder-Edition in einem Gastbeitrag zu Wort und berichtet darin, dass er danach einen leitenden Mitarbeiter aus dem städtischen Sicherheits- und Katastrophenschutzbereich fragte, ob er ein solches Szenario für möglich halte. Antwort: "Im Prinzip ja, wenn auch nicht in dieser Dimension." Außer Häupl haben auch Jochen Homann, Präsident der deutschen Bundesnetzagentur, sowie mit dem Thema vertraute Experten aus Wissenschaft und Journalismus Beiträge für diese Premium-Edition verfasst. Elsberg selbst hat sein ursprüngliches Werk um ein Vorwort und aktualisiertes Nachwort erweitert - dazu kommt noch die Kurzgeschichte "Black Hole, 10 Jahre danach".

Von seiner Spannung hat der beinahe zehn Jahre alte Pageturner nichts verloren - im Gegenteil: Das Thema ist aktueller denn je, dazu braucht man nur die Zeitung aufschlagen oder audiovisuelle Medien konsumieren - was im Falle eines tatsächlichen Blackouts übrigens kaum oder gar nicht möglich wäre.

(S E R V I C E - Marc Elsberg: "BLACKOUT - Sonder/Premiumedition", blanvalet, 895 Seiten plus Bildteil zur Joyn-Serie; 25,70 Euro)

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