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Erste Anhörung im Rechtsstreit zwischen Meghan Markle und Boulevardzeitungen

Vor einem Gericht in London hat der Rechtsstreit zwischen Herzogin Meghan und dem Verlag der "Mail on Sunday" und "Mail Online" wegen der Veröffentlichung eines Briefs an ihren Vater Thomas Markle begonnen.

In der Voranhörung beantragten die Anwälte von Associated Newspapers am Freitag, einen Teil der Vorwürfe für unzulässig erklären zu lassen.

Prinz Harrys Frau wirft dem Verlag eine Verletzung ihrer Privatsphäre sowie eine Urheberrechts- und Datenschutzverletzung vor. Die "Mail on Sunday" hatte in Auszügen einen persönlichen Brief Meghans an ihren Vater vom August 2018 veröffentlicht. Die 38-jährige ehemalige US-Schauspielerin beschuldigt den Verlag unter anderem, den Brief in "entstellender Weise" gekürzt zu haben. Zudem sei ihr "wehrloser" Vater vor der Veröffentlichung von Reportern "belästigt und gedemütigt" sowie "manipuliert und ausgenutzt" worden. Der Verlag sei für den endgültigen Bruch der Beziehung zwischen ihr und ihrem Vater verantwortlich.

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Tatsächlich hatte der 75-Jährige den Brief nach eigenen Angaben selbst an die Boulevardzeitung weitergegeben. Er sagte, er habe sich unter Druck gesetzt gefühlt, nachdem der Inhalt des Schreibens in einem Zeitschriftenartikel falsch wiedergegeben worden sei.

Die Anwälte von Associated Newspapers beantragten, einen Teil der Vorwürfe zu streichen. Sie seien irrelevant und entbehrten jeglicher rechtlicher Grundlage, sagte der Verteidiger Anthony White. Er wies insbesondere den Vorwurf zurück, der Inhalt des Briefs sei durch Kürzungen manipuliert worden.

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Harry und Meghan hatten im Mai 2018 geheiratet. In Gerichtsdokumenten wurden am Montag Inhalte aus Textnachrichten offengelegt, in denen das Paar Meghans Vater vor der Hochzeit drängte, nicht mit den Medien zu sprechen. Tatsächlich sorgte Thomas Markle vor der Hochzeit für Negativ-Schlagzeilen, weil er für gestellte Paparazzi-Fotos posiert hatte - angeblich gegen Geld. Seine Teilnahme an der Hochzeit sagte er schließlich aus gesundheitlichen Gründen ab.

Prinz Harry wirft der bekanntermaßen aggressiven britischen Boulevardpresse vor, seine Frau Meghan in ähnlicher Weise zu verfolgen wie seine Mutter Diana, die 1997 bei einem Unfall starb. Anfang der Woche hatte das Paar verkündet, künftig jeglichen Kontakt mit den britischen Boulevardblättern zu meiden, denen es vorwarf, "verzerrte, falsche und übergriffige" Geschichten zu verbreiten.