APA - Austria Presse Agentur

Fran Drescher: "Ich wäre eine gute Mutter gewesen"

Als Fernseh-"Nanny" war sie die ultimative Millennial-Tagesmutter. Selbst hatte Fran Drescher allerdings nie Kinder.

Sie war schön, hatte Stil, das gefiel: In den 90ern war Fran Drescher nicht nur das Kindermädchen von Maxwell Sheffields verwöhnten Sprösslingen – Nanny Fine erzog eine ganze Generation, die ihre Kindheit vor dem Fernseher verbrachte.

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In einem neuen Interview mit "The Cut" spricht die nunmehr 62-Jährige neben ihrer neuen Sitcom "Indebted", in der sie eine aufdringliche Schwiegermutter gibt, über die Schicksalsschläge, die sie über die Jahre erleiden musste – und darüber, dass sie gern selbst Mutter geworden wäre.

Nachdem Drescher zwei Jahre lang falsch diagnostiziert worden war, wurde bei ihr im Jahr 2000 Gebärmutterkrebs festgestellt. Um gegen die Krankheit vorzugehen, musste ihre Gebärmutter operativ entfernt werden, Kinder bekam sie deshalb nie. Ihre Erfahrung verarbeitete sie in dem Buch "Cancer Schmancer" und gründete eine gleichnamige Organisation, mit der sie sich für eine frühzeitige Erkennung von Krebs einsetzt.

Dass sie jedoch gerne Kinder gehabt hätte, erzählt sie nun gegenüber "The Cut": "Ich glaube, ich wäre eine gute Mutter gewesen", so die Schauspielerin. "Und manchmal glaube ich, mir ist da etwas entgangen."

Drescher ist darüberhinaus der Ansicht, ihre Krebserkrankung stehe in direktem Zusammenhang mit einem traumatischen Erlebnis, das ihr noch vor ihrem großen Durchbruch widerfuhr: 1985 wurde sie in ihrem Zuhause von bewaffneten Einbrechern vergewaltigt. Ihr damaliger Ehemann wurde gezwungen, dabei zuzusehen. Ihre Geschichte machte sie erst nach dem Ende von "Die Nanny" öffentlich.

2019 schrieb sie in einer Kolumne für "InStyle": "Es war seltsam – und irgendwie poetisch – dass ausgerechnet meine Geschlechtsorgane von Krebs betroffen waren." Für Drescher sei die Erkrankung eine Bestätigung dafür gewesen, dass seelischer Schmerz sich an der betroffenen Körperstelle manifestiert, wenn man nicht gut damit umgeht: "Ich hatte meine eigenen Schwächen ignoriert, also setzte sich der Schmerz der Vergewaltigung in meiner Gebärmutter fest. Niemand in meinem Umfeld hatte je Krebs gehabt. Das war ein böses Erwachen." Wissenschaftliche Belege dafür, dass die Psyche einen direkten Einfluss auf eine Krebserkrankung haben kann, gibt es laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum übrigens nicht.