APA - Austria Presse Agentur

Freedom Day in Österreich: So reagiert das Netz

Plötzlich ist auch in Österreich von einem "Freedom Day" die Rede. Auf Twitter stört man sich an der Begrifflichkeit.

Erst kürzlich wurde berichtet, dass Deutschland bis 20. März alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen aufheben will – schnell verbreitete sich wie auch in anderen europäischen Ländern der Begriff "Freedom Day". In Österreich soll es der 5. März werden, an dem viele Corona-Regeln weitgehend auslaufen.

Wie am Mittwoch in einer Pressekonferenz der Regierung verkündet wurde, wird es ab dem 5. März keine Sperrstunde mehr in Österreich geben. Auch die Maskenpflicht soll überall außer in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften des lebensnotwendigen Handels fallen.

Es dauerte nicht lange, bis auf Twitter ein neues Trending Topic Einzug hielt: FREEDOM DAY!

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UserInnen kritisieren "Freedom Day"-Framing

Dort findet die Begrifflichkeit allerdings nur wenig Zuspruch: Die Lockerung der Corona-Regeln jetzt als "Tag der Freiheit" zu betiteln, erwecke den Eindruck, man habe die Maßnahmen nicht aus Solidarität mitgetragen, sondern vielmehr als Gefangenschaft empfunden. Dieses Framing spiele der Querdenker-Bewegung in die Hände, so der Tenor auf der Plattform.

Historiker Martin Tschiggerl kommentiert, das "Freedom Day"-Framing suggeriere, dass die Einschränkung der persönlichen Freiheit während der letzten zwei Jahre unser größtes Problem war. "Ich würde ja meinen, das potentiell tödliche Virus war das größere", so Tschiggerl.

Manche UserInnen befürchten anderem, dass es noch zu früh sei, die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus nun aufzuheben. "Freut ihr euch auch schon auf den Herbst, wenn die Regierung wieder völlig verblüfft ist, dass uns die nächste Mega-Welle trifft?", schreibt @missrotzfrech.

Andere wiederum scheinen sich lediglich am Framing zu stören, nicht aber an den Lockerungen. Podcaster Stefan Lassnig etwa schreibt, man brauche keinen "Freedom Day" – die Maßnahmen, die vom Großteil der Bevölkerung mitgetragen wurden, um Menschen vor Krankheit und Tod zu schützen, würden eben schrittweise aufgehoben, wenn es die Lage zulässt.