Roman Zach-Kiesling/ORF

Sexistisches Posting gegen Fußballkommentatorin sorgt für Eklat

"Ärgernis für meine Ohren": Moderator Othmar Peer beschwert sich in einem Posting über weibliche Fußball-Kommentatorinnen.

"Eine Live-Kommentatorin bei einem Fußballspiel ist leider ein Ärgernis für meine Ohren", schrieb der Tiroler Sportmoderator Othmar Peer vor Kurzem auf Facebook. Frauen hätten nun mal eine "andere, höhere Stimmlage" und würden bei spannenden Momenten so "gepresst und schrill" klingen, dass "einem die Ohren weh tun", so Peer.

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In seinem Posting nennt er keine Fußballkommentatorin namentlich, bezieht sich jedoch auf das EM-Spiel Russland gegen Finnland, das im ORF von Anna-Theresa Lallitsch besprochen wurde. 2019 war Lallitsch die erste Frau, die ein Fußballspiel live im österreichischen Fernsehen kommentierte. 

Auf Social Media sorgte das Posting für Aufregung. "In welcher sexistischen Grube steckt dieser Mann?", schreibt ein User etwa.

Inzwischen hat Othmar Peer den Facebook-Beitrag gelöscht – gegenüber "Heute" erklärt er jedoch, dass er weiterhin zu seiner Aussage steht. "Es geht um die Stimme. Wenn Frauen in Erregung kommen, klingt das unangenehm hoch." Er habe jedoch kein Problem mit Frauen im Sport, heißt es. Dass er unter seinen Beitrag ein Foto von Alina Zellhofer teilte, sei kein direkter Angriff gegen die ORF-Sportmoderatorin: "Ich habe einfach etwas zur Illustration genommen."

Dennoch sei er der Meinung, dass Frauen nicht als Kommentatorinnen fungieren sollten: "Frauen können gerne Fußball moderieren, aber nicht kommentieren. Es ist ein Wahnsinn, wie es klingt, wenn es beim Spiel zur Sache geht." Sexismus-Vorwürfe lehnt er ab: "Ich bin nicht alleine mit meiner Meinung. Heute wird alles gleich sexistisch ausgelegt."

Später veröffentlichte Othmar Peer ein weiteres Statement auf Facebook. Er sei grundsätzlich ein „Fan weiblicher Moderatoren“ und finde unter anderem Gefallen an ihren Interviews – „aber da muss man auch nicht die Tonleiter nach oben schnellen, wie eben bei einem Fußballspiel, wenn es zur Sache geht", heißt es darin.