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GameStop: Wall-Street-Debakel wird verfilmt

Die GameStop-Aktie sorgte letzte Woche bei Hedgefonds für Milliardenverluste.
Oezguer Anil

Nachdem eine Gruppe von Reddit UserInnen Tausende GameStop-Aktien gekauft und damit einen Milliardenverlust bei Hedgefonds verursacht hat, liegen nun die ersten Ideen für die Verfilmung der skurrilen Geschichte auf dem Tisch.

"Deadline" berichtet, dass das Filmstudio MGM die Rechte für das neue Buch "The Antisocial Network“ von Bestseller-Autor Ben Mezrich erworben hat. Das Sachbuch handelt davon, wie eine Gruppe Amateur-Investoren, Gamer und Internet-Trolle es schafften, Wall-Street-Investoren in die Knie zu zwingen.

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Bestseller-Autor

Autor Ben Mezrich ist kein unbeschriebenes Blatt in Hollywood. Er ist der Autor hinter den Buchvorlagen zu den Kassenschlagern "The Social Network“ und "21“, weshalb es nicht verwunderlich war, dass ein Hollywood-Studio sich die Rechte an einem noch unfertigen Buch sicherte.

Als Produzent wird Aaron Ryder fungieren, der bereits Hits wie "Arrival“, "Prestige“ und "Memento“ produziert hat. Es dürfte jedoch noch eine Weile dauern, bis der Film tatsächlich in die Kinos kommt. Ein Regisseur, der jedoch wie die Faust aufs Auge zu diesem Projekt passen würde, ist Adam McKay, der in "The Big Short“ die Strategie des Shortens in Bezug auf die Weltwirtschaftskrise 2008 thematisiert hatte und sogar einen Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhielt.

The Social Network

GameStop-Aktie

Doch was ist da eigentlich passiert? Auch wenn es natürlich etliche Details und dutzende unterschiedliche Blickwinkel auf die Geschichte gibt, kann man das Debakel an der Wall Street wie folgt zusammenfassen:

Eine handvoll Hedgefonds haben die Aktie vom Spielhändler GameStop geshortet, was bedeutet: Sie haben Milliarden darauf gesetzt, dass der Aktienwert des Unternehmens fallen wird. Reddit-UserInnen von r/WallStreetBets haben das bemerkt, sich zusammengeschlossen und angefangen, Tausende Aktien des Unternehmens zu kaufen.

Das führte zu einer Kurssteigerung der GameStop-Aktie von bis zu 1700 Prozent. Onlinebroker wie Robinhood und Trade Republic, die privaten AnlegerInnen die Möglichkeit geben, provisionsfrei in den Finanzmarkt zu investieren, machten einen noch nie dagewesenen Schritt und verboten den Kauf der Aktie. Noch weitere Verluste für die Hedgefonds wurden damit verhindert und die Korruption im Weltwirtschaftssystem endgültig offenbart. Hedgefonds-Manager und Finanzhaie, die seit Jahrzehnten für die Unantastbarkeit des freien Marktes eintraten, schrien plötzlich nach Kontrolle der Aktienmärkte und verlangten die Regulierung von freiem Handel.