APA - Austria Presse Agentur

Gene Simmons schwärmt von Begegnung mit Jeff Beck

Gene Simmons von der US-Rockband Kiss ("Rock And Roll All Nite", "I Was Made For Lovin' You") hat sich über den Tod von Gitarrenlegende Jeff Beck sehr betroffen geäußert. "Es ist einfach traurig", sagte Simmons (73) der Deutschen Presse-Agentur in London. Beck, der vergangene Woche im Alter von 78 Jahren gestorben war, sei "ein totaler Gentleman" gewesen. Neben dem menschlichen Verlust sei sein Tod auch ein enormer musikalischer Verlust.

"Niemand hat so Gitarre gespielt wie er, niemand", betonte Simmons. "Wir lieben Jimi Hendrix, wir lieben Eddie Van Halen und Eric Clapton und all die anderen. Aber keiner konnte, was Jeff so makellos gemacht hat: Fusion, Jazz, Rock, Pop, er konnte alles, sogar Symphonien. Seine Aufnahme von 'Nessun dorma' mit einem Symphonie-Orchester ist unglaublich." Mit seiner Jeff Beck Group habe der Gitarrist zudem den Weg geebnet für Bands wie Led Zeppelin, so der Kiss-Bassist und Sänger.

Viele Musikstars von heute wissen laut Simmons gar nicht, was es bedeute, solche Musik zu machen. "Es gibt viele EDM-Künstler (Electronic Dance Music), die drücken einen Knopf und dann gehen die Lichter und die Musik an", sagte der 73-Jährige. "Sie werden nie verstehen, wie großartig Jeff Beck war. Sie haben keine Ahnung davon, was nötig ist, um sein Instrument nicht nur zu spielen, sondern zu lernen, wie man es spielt, um einzigartig zu sein."

Der Musiker, mit Kiss weiter auf Abschiedstournee, erinnerte sich an eine Begegnung mit Beck vor Jahren am Rande einer Preisverleihung. Sein Sohn Nick, ein großer Jeff-Beck-Fan, sei zu schüchtern gewesen, um sein Idol anzusprechen. Also machte Simmons das selbst. "Jeff ging daraufhin zu Nick rüber und sagte: "Hey, wie geht's dir?". Und mein Sohn war so überwältigt. Er hat Dinge gesagt, aber es waren keine Worte."